Samstag, 21. März 2009

Diese Woche: »Der Krieg um die Datenzentren«...

... heißt es heute in dem britischen Intelligenzblatt "The Economist", nachdem IBM eine Kaufofferte an Sun Microsystems in Höhe von 6,5 Milliarden Dollar abgegeben hat und Cisco seinen Einstieg ins Servergeschäft verkündete. 100 Milliarden Dollar werden hier - laut IDC - jährlich im Markt der Datenzentren umgesetzt. Wir berichteten. Und nun soll das Ganze mehr und mehr zu Clouds virtualisiert werden. Für das Wirtschaftsmagazin ist dies eine Rückkehr in die Zeit des Timesharings, als der Computer noch zu teuer war, um von einem Anwender allein finanziert werden zu können und man sich seine Leistung mit mehreren teilte. Eine interessante Parallele.
Journalyse-Quelle: The Economist, 21.3.2009: "In the line of fire"

Wohlstand trotz Depression

2009: »Nehmen wir einmal an, dass die Rezession umschlägt in eine Depression, bei der das Weltwirtschaftsvolumen bis 2010 um zehn Prozent sinkt, was übrigens eine pessimistische Annahme wäre. Dann würde dennoch das Weltwirtschaftsvolumen zwischen 1980 und 2010 immer noch um 120 Prozent gestiegen sein - oder 2,7 Prozent pro Jahr über diesen 30jährigen Zeitraum.«
Gary Becker, Nobelpreisträger von 1992, und Kevin Murphy in der Financial Times (UK)

Freitag, 20. März 2009

Dunkle Wolken über Googles Cloud Computing...

... könnten heraufziehen, wenn sich die amerikanische Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission einer 15seitigen Beschwerde annimmt, in der die Datensicherheitsmaßnahmen des Suchmaschinenimperiums kritisch hinterfragt werden. Verfasser ist das Electronic Privacy Center (EPIC). Umstritten sind Gmail, Google Docs und Google Desktop. Mit 26 Millionen Gmail-Kunden und angesichts der Tatsache, dass 69 Prozent der Amerikaner in irgendeiner Form Web-Services in Anspruch nehmen, sind diese kritischen Fragen durchaus berechtigt.
Laut IDC wird der Weltmarkt für Cloud Computing 2012 rund 42 Milliarden Dollar betragen.
Journalyse-Quelle; Financial Times, 19.3.2009, Chris Nuttal: "US urged to probe Google's 'cloud services'"

Donnerstag, 19. März 2009

IBM will Sun für 6,5 Mrd. Dollar übernehmen...

... berichtet die Financial Times. Das wäre die größte Unternehmensaquisition in der Geschichte von Big Blue. Die beiden Firmen, die über zwei Jahrzehnte hinweg heftige Rivalen waren, würden dann das High-End-Server-Geschäft (Weltmarkt: 25,5 Milliarden Dollar) dominieren. Ob der Deal bei den Antitrust-Behörden durchgeht, ist eine zweite Frage. Allerdings wurde gemunkelt, dass auch der Japaner Fujitsu an dem amerikanischen Kleinod interessiert sei. Nachdem die Meldung überf IBMs Ambitionen raus war, stieg der Aktienkurs von Sun um 79 Prozent. Sun habe einen Kasenbestand von 1,5 Milliarden Dollar, was den Deal auf insgesamt acht Milliarden Dollar erhöht. Am gesamten Server-Markt hat Sun einen Marktanteil von 10,6 Prozent. Zusammen würden IBM und Sun auf 43 Prozent kommen - was immer noch weit entfernt ist von den 70 Prozent, die IBM in den sechziger und siebziger Jahren besaß.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 19.3.2009, Julie Macintosh, Richard Waters: "IBM in $6.5 move for Sun" - Wall Street Journal, 19.3.2009, Matthew Karnitschig, William M. Bulkeley, Sustin Scheck: IBM in talks to acquire Sun Microsystems to add Web heft"

Ursprünglicher Text
Die Meldungen von heute stehen hier erst morgen...
... weil das Journalyse-Team unterwegs war. Aber wir holen das morgen an dieser Stelle nach.
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Mittwoch, 18. März 2009

"Ich bin systemrelevant. Holt mich hier raus!"

Unter dieser Überschrift veröffentlicht heute die FAZ eine kritische Analyse der Bankenrettungsmaßnahmen. Autoren: Betrice, Sachverständigenrat, und Martin Hellwig, Max-Planck-Institut. Und daneben steht eine Meldung von höchster Systemrelevanz:
»Milch statt Breitband«
Hier wird berichtet, dass zur Stützung der Agrarwirtschaft, die unter niedrigen Milchpreisen leidet, die Mittel der EU-Kommission umgelenkt werden sollen: 100 Millionen Euro, die aus dem eine Milliarden schweren EU-Breitbandprogramm für den ländlichen Raum zur Verfügung stehen, würden demnach in Deutschland zu den Bauern fließen. Statt Geld bekommen die Telekoms bessere Regelungen, die ihnen ihre Investitionen schmackhafter machen sollen.
Journalyse-Quelle: FAZ, 18.3.2009: "Milch statt Breitband" und "Ich bin systemrelevant. Holt mich hier raus!"

Data Center: Ein 100-Milliarden-Dollar-Geschäft...

... weltweit bilden für die Hersteller die Data Center mit ihrem jährlichen Installationsbedarf an Speicher, Software und Server, wibei letztere allein die Hälfte dieses Volumens ausmachen. So berichtet die Marktforschung IDC.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 17.3.2009, Ben Worthen, Justin Scheck: "As growth slows, ex-allies square off in a tech turf war"

Dienstag, 17. März 2009

Zitat des Tages: John Chambers, Cisco

2009: »Cash ist King, die Queen und die gesamte königliche Familie.«
John Chambers, CEO von Cisco, die über einen Barbestand von 29,5 Milliarden Dollar verfügt
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 17.3.2009, Ben Worthen, Justin Scheck: "As growth slows, ex-allies square off in a tech turf war"

Telekom-Markt: 330 Milliarden Euro und das digitale Wachstum

Eine Studie von Arthur D. Little macht den ehemaligen Telekom-Monopolisten Hoffnung; Durch neue Dienste wie Video on Demand oder interaktives Fernsehen könnten sie ihr Geschäft deutlich beleben. Aber auch Cloud-Computing und Partnerschaften im Umfeld des Web 2.0 würden Umsatzbringer werden. Jährlich verlieren zwar die einstigen Alleinherrscher über das Fernmeldegeschäft im Schnitt 5,7 Prozent ihrer Festnetzanschlüsse an die Konkurrenz (seit 2005), aber wenn sie ihre Wachstumspotentiale nutzen und die Verlustrate halbieren, könnte sich dies auf ihren Unternehmenswert mit einem Anstieg um 27 Prozent bis 2015 auswirken. So berichtet heute die FAZ.
Journalyse-Quelle: FAZ, 17.3.2009: "Interaktive Dienste gegen dem Kundenschwund"

Cisco: Ganz schön Blade - Einstieg ins Servergeschäft

Auf direkten Konfrontationskurse mit den Giganten des - laut IDC - weltweit 53,3 Milliarden Dollar schweren Servergeschäftes geht nun der Router-König Cisco. Dabei legt sich der Kalifornier mit seinen Blasde-Severen vor allem mit einem anderen Kalifornier an: mit Hewlett-Packard, die den Blade-Server-Markt mit einem Anteil von 54,8 Prozent dominiert. IBM liegt im Geschäft mit den extradünnen Rechenscheiben mit 21,7 Prozent an zweiter Stelle.
Im Servermarkt insgesamt (inklusive Mainframes, Intel) ist HP mit einem Marktanteil von 29,5 Prozent Branchenzweiter nach IBM (31,5 Prozent).
HP und IBM sind nunmehr nicht nur Kunden und Partner von Cisco, sondern auch ab sofort die stärksten Wettbewerber.
Journalyse-Quelle: FAZ, 17.3.2009: "Cisco steigt in den Servermarkt ein"
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 17.3.2009, Ben Worthen, Justin Scheck: "As growth slows, ex-allies square off in a tech turf war"

Montag, 16. März 2009

Online-Learning: In der Krise liegt die Kraft...

... zum Lernen im Netz. Denn es spart viel Geld. Aber noch wichtiger ist das Angebot. Die britische Warwick Business School berichtet jedenfalls, dass ein Anstieg des Online-Kursangebotes um 40 Prozent sofort dazu führte, dass sich auch 40 Prozent mehr Studenten anmeldeten. Während ein MBA-Studiengang offline sofort 21.000 Pfund kostet, muss man für den dreijährigen Kurs im Netz nur 15.000 Pfund bezahlen und das auch bequem verteilt auf die Laufzeit. Wer keinen Abschluss will, kann sogar kostenlos an dem Kurs teilnehmen.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 16.3.2009, Ross Tieman: "Downturn triggers upsurge in students switching on"

500 Millionen Downloads bei Apple iPhone App Store...

... während der letzten zwölf Monate, wobei die Kunden auf 27.131 Anwendungen für ihr schickes Mobilgerät zugreifen können. Unter den zehn am meisten nachgefragten Anwendungen befinden sich acht Spiele, die Lesesoftware für Amazons elektronisches Buch (eBook) Kindle und die Anwendung TV.com, die den Zugang zu Millionen von Videos aus dem Netz erlaubt.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 13.3.2009, Paul Taylor: "The pick of the free apps"

Nintendo spielt mit IBM: 50 Millionen Prozessoren ausgeliefert

Der fünfzigmillionste Power-Prozessor wurde jetzt an Nintendo für das Wii-Spielesystem ausgeliefert. Seit 2006 ist IBM Partner des japanischen Spieleherstellers. Die Chips werden in der IBM Chipfabrik in East Fishkill im Staat New York produziert. Der Wii-Chip ist ein kundenspezifisches Design und basiert auf der IBM Power-Architektur. Er nutzt dabei die IBM Silicon-on-Insulator-Technologie SOI. Die Power-Architektur ist eine Halbleiter-Designplattform, die Leistungsskalierbarkeit und individuellen Design-Zuschnitt möglich macht. SOI bietet dabei Verbesserungen in der Chipleistung und in der Energieeffizienz. Mikroprozessoren, die auf der Power-Architektur beruhen, finden sich in vielen Anwendungsgebieten, neben Gaming auch in Verbraucherelektronik, Netzwerktechnologie, Speichersystemen und Servern. Die Vereinbarung zwischen IBM und Nintendo zielte dabei auf die Entwicklung und Herstellung eines Hochleistungsprozessors in großen Stückzahlen. Das Ziel von Nintendo war dabei die Herstellung einer kompakten, energieeffizienten Spielekonsole.
Journalyse-Quelle: IBM Pressemitteilung, 16.3.2009

Sonntag, 15. März 2009

COBOL - Die Sprache wird 50

EXTRABLOG: Als die Fachzeitschrift Computerworld 1984 das 25jährige Bestehen der Computersprache COBOL feierte, konnte sie sich nicht vorstellen, dass die im Mai 1959 kreierte Sprache auch noch heute Bedeutung haben würde. Grund genug, dem Ursprung dieser Sprache nachzugehen. Dann landet man bei Grace Murray Hopper - und hier: