Samstag, 4. Juli 2009

Google & Antitrust: Die Digitalisierung der Gutenberg-Galaxis...

... - ein 125 Millionen Dollar schweres Projekt des Suchmaschinen-Imperiums Google - hat nun die Aufmerksamkeit des amerikanischen Justizministeriums auf sich gezogen. Es befürchtet hinter dem Versuch, verwaiste Bücher, die am Markt längst vergriffen sind und wohl nie wieder aufgelegt werden, auf denen aber nach wie vor Urheberrechte liegen, zu digitalisieren und ins Netz zu stellen sowie andere Versuche, Werke der Gutenberg-Galaxis in den Cyberspace zu beamen, als eine Verletzungdes Sherman Acts, einer wichtigten Gesetzesvorschrift bei Kartellverfahren. Google wäre nach dieser Regelung der einzige der von der digitalisierten Veröffentlichung verwaister Werke profitieren würde.
Journalyse-Quelle: The New York Times, 3.7.2009, Miguel Helft: "U.S. Inquiry Is Confirmed Into Google Books Deal"

Einstein 3: Die NSA hilft den Zivilbehörden im Kampf gegen Cyberattacken...

... berichtet die Washington Post. Ob Präsident Obama die noch von seinem Vorgänger George W. Bush gestartete Initiative Einstein 3 unter Einschaltung der National Security Agency fortführen würde, war im Wahlkampf alles andere als sicher gewesen. 17 Milliarden Dollar investieren seit Januar 2008 die USA in ein Sicherheitsprogramm, mit dem die militärischen, aber auch die zivilen Netze vor Hackern und Internet-Terroristte. Alle Emails mit Ziel und Endung ".gov" werden darauf durchgescannt, ob sie vielleicht Viren, Trojaner oder ander Malware enthalten. Das Equipment und die Kompetenz stellt unter Führung des Department of Homeland Security die eigentlich nur auf Militärbereiche ausgerichtete NSA. Das Projekt trägt den Namen Einstein 3.
Journalyse-Quelle. Washington Post, 3.7.2009, Ellen Nakashima: "Cybersecurity Plan to Involve NSA, Telecoms"

Freitag, 3. Juli 2009

Buchempfehlung: 1 x 1 des Lizenzmanagements, ein Praxisleitfaden

Im August 2009 wird im Hanser-Verlag das Buch 1x1 des Lizenzmanagements von Thorsten Groll erscheinen. Groll ist freiberuflicher IT-Berater, Trainer und Senior Consultant und hat bereits viele Projekte in der Praxis erfolgreich durchgeführt - empfehlenswert!!

Zu Inhalt: Die IT-Infrastrukturen in den Unternehmen werden zunehmend komplexer. Aus rechtlichen Gründen und auch um Kosten zu sparen, wird es deshalb immer wichtiger, das Vertrags- und Lizenzmanagement in den Griff zu bekommen. Schließlich haben Unternehmen ohne korrektes Software- und Lizenzmanagement bis zu 60% höhere Aufwendungen bei der Beschaffung von Softwareassets. Richtiges Vertrags- und Lizenzmanagement liefert Ihnen eine verlässliche Planungsgrundlage für Investitionsentscheidungen und verhindert eine Unter- oder Überlizenzierung in Ihrem Unternehmen.
Dieser Praxisleitfaden vermittelt Ihnen einen Überblick über das Lizenz-Management und zeigt, wie Sie es in Ihrem Unternehmen erfolgreich einführen und betreiben. Sie erfahren, wie Sie in Ihrem Unternehmen Software und Lizenzen so verwalten, dass Transparenz und Rechtssicherheit hergestellt werden kann.

ITK-Branche mit kurzer Verschnaufpause - Wachstum ab 2010

Die deutschen Anbieter von Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) müssen im laufenden Jahr als Folge der globalen Wirtschafts- und Finanzmarktkrise eine kleine Wachstumsdelle verkraften. Nach Informationen des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) wird der Umsatz mit Produkten und Diensten der ITK im Jahr 2009 um 2,5 Prozent auf 141 Milliarden Euro zurückgehen. Im kommenden Jahr werde der Markt dann wieder um 0,3 Prozent auf 141,4 Milliarden Euro anziehen. Damit entwickle sich die ITK-Industrie deutlich besser als die Gesamtwirtschaft.

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5jUTcSTg8cB59RU2LV9Ky1fgFEJyA

Donnerstag, 2. Juli 2009

800.000.000.000 Stimmen jährlich auf 7000 Hauptversammlungen...

... in den USA. Diese Zahl nannte jetzt Mary Schapiro, seit 20. Januar 2009 Vorsitzende der Security Exchange Commission. Sie will nun dafür sorgen, dass die Unternehmen, vertreten durch Aufsichtsrat und Vorstand, mehr in der direkten Verantwortung gegenüber den Aktionären stehen. Ab 2010 dürfen Vertreter von Börsenhändlern, die ohne zu fragen das Stimmrecht jener Aktionäre übernehmen, die selbst nicht an den Abstimmungen teilnehmen, dieses Recht nicht mehr ausüben.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 2.7.2009, Zachary A. Goldfarb: "SEC Moves to Make Companies More Accountable to Shareholders"

GM plant IPO für nächstes Jahr...

... und das wäre dann wohl das Comeback des Jahres 2010. So schnell geht's: Von der Pleite zurück an den Börsenhimmel.

Yahoo Inc. schließt Video-Service Maven Networks...

... weil es nicht zum Kerngeschäft des Internet-Unternehmens gehört. Noch 2008 hatte die Suchmaschine Yahoo Maven Networks für 160 Millionen Dollar gekauft.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 2.7.2009: "Yahoo Shuts Down Another Video Service"

EU: Preissturz bei der Mobilkommunikation im Internet...

... um 60 Prozent im internationalen Verkehr. Das im April vom Europaparlament verabschiedete Gesetz trat gestern in Kraft und verlangt von den Mobilanbietern, dass sie den Preis pro Textbotschaft im grenzüberschreitenden Verkehr von 28 auf 11 Cents reduzieren. Die Großhandelspreise pro Megabyte Download sinken von 1,68 auf 1,00 Euro im internationalen Bereich.

Journalyse-Quelle: Wall Street Journal,2.7.2009: "Mobile-Phone Use Gets Cheaper in EU"

Das Rennen der Suchmaschinen: Bing knabbert an Google

Seit einem Monat im Suchdienst hat Microsofts Bing-Machine ihren Marktanteil in den USA auf 7,81 Prozent aufgebaut. So berichtet die Internet-Statistik StatCounter. Wer allerdings glaubt, dass entsprechend nun Google Anteile verloren hat, sieht sich getäuscht (oder gar enttäuscht?): Googles Anteile schrumpften im Juni von 78,72 auf 78,48 Prozent. Microsofts Marktanteil gründet vor allem auf dem Erfolg des Vorgängersystems, das 7,81 Prozent gehalten hatte.

Journalyse-Quelle: New York Times, 1.7.2009: "Microsoft's Bing Search Wins Share From Google"

Mittwoch, 1. Juli 2009

Bürgerfreundliche Verwaltung - 100 Tage "D115"

Erst war es eine bahnbrechende Idee - jetzt wird es eine bald nicht mehr wegzudenkende Realität: die bürgerfreundliche Verwaltung via bundeseinheitlicher Rufnummer "115".
Ob Fragen zum Führerschein, zum Umzug, zur Namensänderung im Zuge der Hochzeit etc. - das alles wird zukünftig zentral über die neue Servicenummer 115 beantwortet.
Noch Fragen? Entweder direkt "115" wählen oder aber den folgenden kleinen Filmbeitrag anschauen...

Petition gegen Gema: 70.000 Unterschriften...

... mit enen das komplizierte, ungerechte und intransparente Verhalten der Musikverwertung der GEAM gerügt wird. Der Bundestag soll einschreiten. Mehr darüber: HIER

Dow Jones: Endlich wieder im Plus nach anderthalb Jahren...

... meldet die Washington Post. Im zweiten Quartal sei der Dow Jones-Index um 11 Prozent gestiegen, der höchste Anstieg in einem Vierteljahr seit 2003. Nach anderthalb Jahren des Rückgangs und der Stagnation sei dieses Quartal zum ersten Mal wieder im Plus. Der Standard & Poor-Index stieg gar um 15,2 Prozent in den letzten drei Monaten.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 1. July 2009: Stocks Post Gains for Second Quarter

Internet: Chinas Angst vor dem virtuellen Geld...

... ist nach Meinung von Experten durchaus real. So genannte QQ-Münzen, die von dem "chinesischen Internet-Giganten" (New York Times) Tencent im Netz herausgegeben wurden, gelten inzwischen nicht mehr nur in der virtuellen Welt, sondern auch in der Realwirtschaft als Zahlungsmittel. Das China Internet Network Information Center behauptet, dass 2008 virtuelles Geld im Wert von zwei Milliarden Dollar im Internet im Umlauf waren, andere Fachleute meinen, dass es weitaus mehr sei. Im Rahmen von Multiplayer-Online-Spielen werden die digitalen Taler eingesetzt. Nun will die chinesische Regierung den Einsatz des Geldes beim Erwerb von Waren verbieten und überhaupt strengen Regeln unterwerfen.
Journalyse-Quelle: New York Times, 30.6.2009, David Barboza: "In China, New Limits on Virtual Currency"

Dienstag, 30. Juni 2009

Musik-Download: The Pirate Bay aufgekauft und "legalisiert"...

... jedenfalls ist dies die Absicht der börsennotierten Softwarefirma Global Gaming Factory X aus Schweden. Der Preis für die Musiktauschbörse, deren Gründer kürzlich verurteilt worden waren: 7,8 Millionen Dollar. Außerdem will GGF die Technologieschmiede Peerialism erwerben. Das Unternehmen ist Experte auf dem Gebiet des Peer-to-Peer-Computings.
Ziel des Deals ist es, das Geschäft mit der Musiktauschbörse zu legalisieren und die Musikrechteinhaber zu entlohnen.

China: Jetzt doch ohne Internetfilter...

... meldet die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua. Auf unbestimmte Zeit verschoben sei nun der Starttermin für den Grünen Damm, dessen für den 1. Juli verpflichtenden Einsatz zu weltweiten Protesten geführt hatte.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 30.6.2009: "China backs away from Internet filter"

Die Welt ist nicht nur Google: Warum sich die Suchmaschine so klein macht...

... ist natürlich letztlich klar: Die Antitrustbehörden in den USA sind aufmerksam geworden auf diesen Internet-Herrscher. Nun starten die Kalifornier eine Kampagne, mit der sie sich kleiner zu machen sucht als die Behörden es möglicherweise finden. Nun: Die New York Times hat sich die Firma vorgeknöpft. LESEN SIE SELBST.
Journalyse-Quelle: New York Times, 28.6.2009: "Google Makes a Case That It Isn’t So Big"

Lissabon: Bundesverfassungsgericht verlangt Nachbesserungen

"EU-Reformvertrag ist vorübergehend gestoppt" - So meldete jetzt dpa. Und die Tagesschau macht daraus: "Karlsruhe billigt EU-Reformvertrag: 'Grundgesetz sagt Ja zu Lissabon'".
Wahr ist, dass für die Ratfizierung des Vertrags von Lissabon ein deutsches Begleitgesetz, das die parlamentarische Beteiligung am Erlass europäischer Vorschriften regelt, nachgebessert werden muss. Der Bundestag ist nun in Zugzwang.

US-Geheimdienst startet mit italienischer Software gegen Cybercrime in Europa...

... meldet das Wall Street Journal. Dazu soll in Rom zusammen mit einer italinischen auf Internetkriminalität ausgerichteten Behörde und der italienischen Post eine neue Einheit gebildet werden. Die Poste Italiane SPA hat eine Software entwickelt, mit der man den internationalen Zahlungsverkehr kontrollieren kann. Sie macht inzwischen mehr Geld mit Bankgeschäften als mit der Zustellung von Postsendungen. Monatlich 50 Milliarden Euro werden über die 14.000 Filialen der Post abgewickelt. Die Amerikaner haben ein sehr hohes Interesse daran, über diese paneuropäische Organisation mögliche Terrorakte zu identifizieren.
Der Name der amerikanisch-europäischen Einheit: European Electronic Crime Task Force.
Journalyse-Quelle: The Wall Street Journal, 30.6.2009, Jennifer Clark: "U.S. and Europe Jointly Establish Cyber-Crime Force"

Steve Jobs wieder im Job...

... was aber sein Job genau ist, darüber lässt sich momentan Apple nicht aus. Derweil hat die SEC ihr informelles Untersuchungsverfahren fortgesetzt, das das Ziel hat die Benachrichtigungspflicht des Unternehmens zu überprüfen. Die Meldungen über die Erkrankung von Steve Jobs waren nur bruchstückhaft und mit fehlerhaften Angaben an die Öffentlichkeit geraten.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 30.6.2009: "Apple Mum On Jobs's Treatment, Diagnosis"

Chronistenpflicht: 150 Jahre für Bernard Madoff...

... und seine Frau Ruth erklärt sich zu den Opfern. Sie habe ihrem Mann, den sie seit mehr als 50 Jahren kennt, voll vertraut. Genau wie diese fühlt sie sich betrogen. Ihr fehlen die Worte, um ihr Mitgefühl für die unschuildig Geschäfigten, von denen viele ihre Freunde gewesen seien, auszudrücken.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 30.6.2009: "Ruth Madoff Issues Statement Regarding Husband's Fraud"

Montag, 29. Juni 2009

Vodafone will T-Mobile kaufen...

...natürlich nicht in Deutschland, sondern in Großbritannien. Mit dieser handfesten Spekulation macht heute die Fianncial Times auf. Ob allerdings die Regulierungsbehörden dem Ansinnen zustimmen würden, ist fraglich. Auf jeden Fall wird damit indirekt das Gerüchtbestätigt, dass sich die Deutsche Telekom von ihren Mobiltochter auf der Insel trennen möchte. Wert der Mobileinheit: drei bis vier Milliarden Euro. Mit dem Erwerb würde Vodafone einen Marktanteil von 40 Prozent erreichen, 25 Prozent hat Vodafone, 15 Prozent T-Mobile. Marktführer ist Spaniens Telefonica (27 Prozent) vor Vodafone und Orange (France Telecom), die 22 Prozent hält.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 29,6.2009: "Vodafone eyes T-Mobile bid"

Klima-Wandel: "Der größte Wissenschaftsskandal in der Geschichte"...

... ist nach Meinung von Kiminori Itoh, Physiknobelpreisträger aus Japan, die These, dass der Klimawandel "menschengemacht" sei. Rund 700 Wissenschaftler, 13mal mehr als die Zahl der Experten, die für die Vereinten Nationen 2007 einen Bericht über den Klimawandel zusammengestellt haben, würden sich inzwischen von diesem Report distanzieren. Mancher Beobachter wird indes den Eindruck nicht los, dass inzwischen so viele Menschen von der These des menschenbedingten Klimawandels leben, dass sie sich nicht mehr zurücknehmen lässt. So werden wir auch in den nächsten Jahren eine Schlacht der Computermodelle erleben, bei der wir - wenn es gut läuft - vor allem eins gewinnen werden: Wir werden immer mehr wissen über Wetter und Klima. Prima.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 29.6.2009: "The Climate Change Climate Change"

Air France 447: Eine Reihe von Systemfehlern...

... führte nach Meinung von Luftfahrtexperten zum Absturz des Airbus A330 von 26 Tagen, fasst das Wall Street Journal die Meldungen zusammen, die in den letzten Tagen die Katastrophe zu erklären versuchten. Dabei schimmert auch die Meinung durch, dass sich die Piloten möglicherweise bei der Steuerung der Maschine zu sehr auf das Funktionieren der Computersysteme verlassen, um selbst noch die Gewalt über die Maschine ausüben zu können.
228 Menchen starben bei dem Unglück. Leider wurde bislang nicht die Black Box gefunden, die letzten Aufschluss über die Ursache des Absturzes geben könnte.
Journalyse-Quele: Wall Street Journal, 29.6.2009, Andy Pasztor, Daniel Michaels: "Computer Failures Are Probed in Jet Crash"

Sonntag, 28. Juni 2009

IBM und Cloud-Computing: Wie es die New York Times sieht...

... das könnte Sie interessieren. Deswegen hier der LINK zu der Story
Journalyse-Quelle: New York Times, 15.6.2009: I.B.M. to Help Clients Fight Cost and Complexity

Real Player: Cashposition fast so hoch wie Börsenwert...

... und das ist eigentlich schade für eine Firma, die mit ihrer Software die PC- und Internetwelt veränderte. 419 Millionen Dollar ist die Gesellschaft namens RealNetworks, die 1994 von dem früheren Microsoft-Manager Bob Glaser gegründet wurde, an der Börse wert. In der eigenen Börse stecken allein 370 Millionen Dollar.
Nun soll ein neuer Player die Firma wieder auffrischen. Der New York Times war das jedenfalls am Wochenende eine Story wert.
Journalyse-Quelle: New York Times, 27.6.2009: "Is It Time for RealNetworks to Switch Gears?"