Freitag, 9. April 2010

HP: Der Memristor, der Chip, der die IT-Welt revolutionieren wird...

... das ist momentan die Schlagzeile, die nicht aus den Forschungslabors von IBM oder Intel kommt, sondern von Hewlett-Packard. Der weltgrößte IT-Konzern stellte jetzt einen Chip vor, der sowohl Speicher als auch Widerstand ist. Das heißt: Dieser Chip kann nicht nur speichern (und zwar schneller, billiger und energiesparender als Flash-Memories), er kann auch rechnen. Damit würde die bisherige Trennung zwischen Prozessor und Speicher aufgehoben - mit immensen Vorteilen, was Geschwindigkeit aber auch die Lernfähigkeit von Rechnern anbelangt. In drei Jahren sei der Wunderchip für erste Anwendungen marktreif, Ende des Jahrzehnts könnte er allgegenwärtig sein.
Joirnalyse-Quelle: Computerworld, 8.4.2010: HP chip discovery could be a tech 'game changer'

Microsoft: Dienstag rollt das nächste Update auf die Windowswelt zu...

... und wird gleich 25 Schwachstellen in Windows, Office und Exchange ausbessern, meldet der Softwaregigant. Dazu gehört wohl auch die aus dem Internet kommende Anweisung, die F1-Taste bei Windows XP zu drücken, über die sich dann Übeltäter verbotenerweise Zugang zum PC verschafften. Diese Schwachstelle ist ab Dienstag behoben.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 8.4.2010: Microsoft slates 25-patch Windows update for next week

Apple versus Google: Wie Softwareentwickler mit iAD Geld verdienen...

... das will uns jetzt Steve Jobs vormachen. Wer immer seine Anwendung für iPhone in Apples AppStore zur Vermarktung freigibt, darf künftig seine Software über iAd mit Anzeigen bestücken. Vom Werbeumsatz erhält der Entwickler dann 60 Prozent, Apple ist mit dem Rest zufrieden. Damit greift der ehedem als Computerhersteller bekannte Medien-Vermarkter direkt Google an, die ebenfalls im Mobilgeschäft mit Anzeigen ihr Geld verdienen wollen. Leute würden beim Handy nicht über eine Suchmaschine ins Inernet gehen, sondern über Anwendungen, meinte Steve Jobs bei der Vorstellung der neuen Kampagne.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 8.4.2010: Apple Fights Rival Google on New Turf

Donnerstag, 8. April 2010

IBM: Keine Angaben mehr über Anzahl der Mitarbeiter in den USA...

... meldet Computerworld nach Analyse des Annual Reports der IBM Corp.. Das Unternehmen nennt nur noch seine weltweiten Beschäftigungszahlen: 399.409 Mitarbeiter auf dem Globus. IBM sieht sich aber nach wie vor als der größte Arbeitgeber in der IT-Branche sowohl weltweit als auch in den USA. Noch 2007 beschäftigte Big Blue 121.000 Menschen in den USA. Gegenüber dem US-Kongress soll IBM im Herbst 2009 die Zahl der US-Mitarbeiter mit 105.000 angegben haben. 10.000 Jobs sollen allein im vergangenen Jahr in den USA abgebaut worden sein, heißt es weiter. Weitere 2.900 Arbeitsplätze sollen nun zusätzlich wegfallen.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 12.3.2010: IBM stops disclosing U.S. headcount data

Cloud 2012: 20 Prozent aller Unternehmen ohne eigene IT-Assets...

... prognostizieren die Auguren von Gartner.
Und der Grund für den Abschied von der eigenen IT
sei das Cloud-Computing.

Journalyse-Quelle: Computerworld, 8.4.2012: Cloud computing shakes up traditional IT outsourcing

GSE-Tagung in München: Intel erklärt Mainframern die nächsten fünf Jahre

Hannes Schwaderer, Chef von Intel in Deutschland, wagt sich am Montag, 3. Mai 2010, in die Höhle des Löwen. Er wird IBMs deutscher Mainframe-Gemeinde, den Mitgliedern der Benutzervereinigung GSE, erzählen, wie die weltgrößte Chipschmiede die nächsten Jahre sieht - und dabei wird natürlich vor allem das Servergeschäft in den Mittelpunkt des Interesses geraten - zumal mit Ralf Wolter ein weiterer Redner dasein wird, dessen Firma, der Netzwerkausstatter Cisco, ebenfalls für den Angriff der Intel-Server auf IBMs lukrativste Rechnerbasis steht.
Schon deshalb lohnt sich der Besuch dieser Tagung. Das vollständige Programm finden Sie HIER

Online-Werbung USA: Der Markt zieht an...

... und brachte im letzten Quartal 2009 einen Umsatzrekord von 6,3 Milliarden Dollar, 2,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. So das Ergebnis eines Berichts, den PricewaterhouseCoopers und das Interactive Advertising Bureau für die USA vorlegten. Aufs gesamte Jahr 2009 gesehen schrumpfte allerdings der Markt für Werbung im Internet um 3,4 Prozent auf 22,7 Milliarden Dollar. Gut im Rennen waren sogenannte Display-Anzeigen, die Websites umranken- Deren Umsatz stieg um vier Prozent auf acht Milliarden Dollar. Die Ausgaben für Onlne-Videos stiegen gar um 38 Prozent auf eine Milliarde Dollar.
Insgesamt schrumpfte in den USA der Werbemarkt um 12,3 Prozent auf 125,3 Milliarden Dollar.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 8.4.2010: Online Ads Show Signs of Pickup

Mittwoch, 7. April 2010

Amerikas Fotografen wollen Google verklagen...

... und zwar wegen Verletzung der Copyrights beim Einscannen von verwaisten Büchern und anderen vergriffenen Werken, die Google in ihre Online-Bibliothek hineinstellen möchte. Es handelt sich um eine Sammelklage der American Society of Media Photographers. Die Klage soll am Mittwoch in New York eingereicht werden.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 7.4.2010: Photographers to sue Google over book scanning

Windows 7 drängt Richtung Platz 2...

... hinter den Spitzenreiter Windows XP. So heißt es jetzt in der Fachzeitschrift Computerworld. Insgesamt hat Microsoft bei Desktop-Betriebssystemen einen Marktanteil von 91,6 Prozent, einen halben Prozentpunkt weniger als im Februar. Zehn Prozent Marktanteile hat bereits Windows 7, das vor allem von der Aufrüstung von Vista lebt, dem ungeliebten Vorgänger. Vista hät momentan noch 16 Prozent Marktanteile, werde aber wohl im Juni von Windows 7 überholt. Windows XP ist Marktführer mit 64,5 Prozent, dessen Wartung läuft indes in 2014 aus. Apples Mac OS X hält 5,3 Prozent Martanteile. Die Zahlen stammen vo Net Applications, die monatlich 160 Millionen PCs analysiert.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 5.4.2010: Windows 7's share breaks 10% mark

Outsourcing: Der Markt für technische Dienstleistungen schrumpfte 2009

... weltweit von 90 auf 74,5 Milliarden Dollar, behauptet die US-Beratungsfirma TPI, obwohl sich zwischen 2000 und 2009 die Zahl der Verträge jedes Jahr verdoppelte. Aber das Vertragsvolumen und auch die Laufzeit, die in den neunziger Jahren noch zehn Jahre betrugen, schrumpfen schneller als der Zuwachs an neuen Kunden.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 7.4.2010: Firms Jockey for Space in Services

CA: 1000 Arbeitsplätze werden weltweit abgebaut...

... nachdem sich die Umsatzzahlen und Gewinne eher am unteren Ende der Erwartungen entwickeln. 7,6 Prozent der insgesamt 13.200 Arbeitsplätze sind damit weltweit in Gefahr. Besonders im Focus steht dabei Nordamerika. Chef von CA ist Bill McCracken, der seit 2005 bei CA arbeitet, nachdem er zuvor 36 Jahre bei IBM gewirkt hat.
Kommentar: Dann kennt er ja das Restrukturierungsgeschäft...
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 7.4.2010: CA to Cut 1,000 Jobs

Dienstag, 6. April 2010

Insider-Skandal: Ex-IBMer Robert Moffat bekennt sich schuldig...

... im Fall "USA versus Raj Rajaratnam und Danielle Chiesi", die wegen massiver Insidergeschäfte im Hedge-Fonds-Geschäft angeklagt sind. Der frühere Technologie-Chef der IBM, Moffat, gab jetzt vor Gericht zu, dass er Frau Chiesi mit vertraulichen Informationen über eine Kooperation mit AMD (2008) und über die Finanzen von Lenovo und IBM unterrichtet habe. Er selbst habe keinerlei Vorteile aus der Weitergabe dieser Informationen gezogen. Am 26. Juli soll nun das Urteil verkündet werden. Bis zu sechs Monaten Haft erwarten den IBM-Manager, der zeitweilig als Nachfolger von Sam Palmisano gehandelt worden war. Moffat war am 16. Oktober verhaftet worden. Die Telefongespräche, in denen er den Vertrauensbruch begangen hatte, waren vom FBI im Rahmen der Ermittlungen gegen den Hedge-Fonds Galleon des Raj Rajaratnam aufgezeichnet worden. Kurzum: Leugnen war zwecklos. Moffat hat im Unterschied zu anderen Beschuldigten in dem Insider-Skandal kein Kooperationsabkommen mit dem Gericht abgeschlossen. (Siehe auch HIER)
Journalyse-Quelle: Washington Post, 6.4.2010: Ex-IBM exec latest to plead guilty in Galleon case

Der Fall Unix: IBM ist im Streit zwischen Novell und SCO der lachende Dritte...

... denn ein Gericht in Salt Lake City (US-Staat Utah), entschied jetzt, dass SCO - früher bekannt als Santa Cruz Corp. - zwar 1995 die Verfügungsrechte über das Betriebssystem Unix erwarb, aber nicht das Eigentum - auch wenn dies ein Jahr später in einem Zusatzvertrag so vereinbart worden war. SCO hatte in der sicheren Überzeugung, Alleinherrscher über Unix zu sein, IBM und andere Firmen verklagt, geschützten Programmcode des in den siebziger Jahren in den Bell Labs von AT&T entwickelten Betriebssystems in Linux verbotenerweise integriert zu haben. Novell, selbst ein leidenschaftlicher Linux-Vertreter, wurde nun vom Gericht zugesichert, das die Firma nie die Copyrights an Unix veräußert habe.
Kommentar: Ein guter Tag für die Open Source Bewegung - und ein schlechter Tag für die in Insolvenz befindliche SCO, die glaubte, auf dem Rechtsweg bis zu 215 Millionen Dollar einzuheimsen.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 6.4.2010: Utah jury decides Unix battle in favor of Novell

Cisco: 400 Server-Kunden in neun Monaten...

... und bereits die nächste Server-Generation im Anmarsch. So die Ankündigung heute. Die auf neuesten Intel-Prozessoren basierenden Maschinen nutzen zudem die Netzwerksteuerungs-Chips von Cisco und verbrauchen 30 bis 50 Prozent weniger Energie. Eine Fortsetzung der bestehenden Beziehungen zu HP werden inzwischen ausgeschlossen. Neben Hewlett-Packard adressiert Cisco vor allem die Installationsbasis von IBM.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 6.4.2010: Cisco upgrades servers as it competes with HP, IBM

In der Kritik: Klimamodelle aus dem Computer...

... sind besser als gar nichts. Dies ist die Linie, mit der sich heute die Washington Post in einer Hintergrundstory über die Prognosesicherheit von Computermodellen identifiziert. Eine gute Lektüre für alle, die über ihren eigenen Tellerrand hinausblicken wollen.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 6.4.2010: Scientists' use of computer models to predict climate change is under attack

300.000 iPads am Karsamstag in den USA verkauft...

... womit sich die Erwartung, dass Erwartungen übertroffen werden, nicht erfüllte. Im Schnitt hatten Analysten mit einem Verkauf von 400.000 bis 500.000 Exemplaren gerechnet, meldet das Wall Street Journal. Macht nichts: Vom iPhone gingen vor drei Jahren in den ersten 30 Stunden nach Verkaufsbeginn nur 270.000 Stück über den Ladentisch. Wieviele iPads in 2010 insgesamt verkauft werden, darüber sind sich die Analysten sehr uneinig. iSuppliCorp. setzt mit 7,1 Millionen Exemplaren die Marke am höchsten, Piper Jaffray geht mit 5,5 Millionen Stück auch noch scharf ran, während Forrester Research den Markt bei drei Millionen iPads sieht.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 6.4.2010: First-Day Sales of Apple's iPad Fall Short of Sky-High Hopes

Konjunktur-Risiko: 40.000 Unternehmenspleiten erwartet...

... schreibt heute das Wall Street Journal über die deutsche Wirtschaft. Für viele Klein- und Mittelstandsbetriebe käme der Aufschwung zu spät und sei mit einem Wachstum von 1,4 Prozent zu schwach, um sie retten zu können. 98 Prozent aller Insolvenzfälle seien im Mittelstand, berichtet Creditreform. Der MittelstandsMonitor sieht in seinem Jahresbericht einen Anstieg der Pleiten um 16,6 Prozent auf rund 40.000, wobei damit alle Chancen bestehen, dass die bisherige Rekordmarke von 39.470 Insovenzen aus dem Jahr 2003 überschritten wird.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 6,4,2010: German failures may slow recovery

SAP-Schwachsinn: Mein lieber Kagermann!

»Die Funktionsfähigkeit von EDV-Systemen
kann die Überlebenschancen auch großer Unternehmen
maßgeblich beeinflussen.«

So beginnt heute in der FAZ ein Gemeinschaftsartikel von Professor Henning Kagermann, zwischen 2003 und 2009 Vorstandsvorsitzender der SAP, und einem Dr. Florian Schilling, der als Partner von Board Consultants vorgestellt wird. In dem Artikel aus der Serie "Der Betriebswirt" wird eine Plattitüde nach der anderen gereiht, in einem Stil und Ductus, der so stark an die siebziger Jahre erinnert, dass einem die Studenten nur leid tun können, die sich in Vorlesungen solche Allgemeinplätze stundenlang anhören müssen. Mit ihrer Schrift wollen sich die beiden Autoren an Aufsichtsräte wenden, um sie an ihre Verantwortung für die IT eines Unternehmens zu erinnern. Es wird empfohlen, einen externen Berater einzuschalten. Wenn der allerdings genau so ein Hohlschwätzer ist wie dieser Artikel, dann können Sie diese Aufsichtsratssitzung schwänzen. Eine weitere Kostprobe:
»Solange der Ausbau eines EDV-Systems kein Selbstzweck ist,
sondern die Wettbewerbs- und Ergebnissituation des Unternehmens
verstärken soll, müssen sich Parameter definieren lassen,
an denen sich diese Stärkung ablesen lässt.«
Journalyse-Quelle: FAZ, 6.4.2010: Henning Kagermann, Florian Schilling: "Das Schwarze Loch der Aufsicht"

Montag, 5. April 2010

Der Schöpfer des ersten PCs ist tot: H. Edward Roberts (68)


An einer Lungenentzündung starb am 1. April 2010 der Mann, der 1975 mit der Titelstory über seinen MITS Altair 8800 Computer in der Januar-Ausgabe von Popular Electronics die PC-Szene begründete: Dr. H. Edward Roberts. Bill Gates und Paul Allen, die Gründer von Microsoft, pilgerten damals nach New Mexico, um für den Altair ihren Basic-Interpreter zu schreiben. Roberts, ein Ingenieur, der schließlich 1986 Mediziner (Internist) wurde, hatte in seinem Vertrag mit den beiden jungen Burschen vereinbart, dass sie ihren Interpreter auch für andere Hersteller umschreiben dürften - unter einer Bedingung: Roberts entschied über die Freigabe. Dieser Knebelvertrag sollte dem guten Bill Gates eine Lehre fürs Leben sein, wie IBM ein Jahrzehnt später im Kampf zwischen OS/2 und Windows erleben durfte.
Journalyse-Quelle: The Washington Post, 5.4.2010: H. Edward Roberts dies at 68