Samstag, 7. August 2010

HP-Chef Mark Hurd: Rücktritt wegen "sexuellen" Fehlverhaltens

... das zwar nicht so weit ging, dass er rechtlich zu belangen sei, aber doch gegen die Leitlinien des Unternehmens verstoße. Er hatte ein Verhältnis mit einer einem "weiblichen Marketing-Kontraktor" angefangen und dabei durch falsche Belege versucht, die Beziehung geheim zu halten, heißt es. Hurd verläßt das Unternehmen mit zwöf Millionen Dollar Cash und "tonnweise Aktien", schreibt das Wirtschaftsmagazin Fortune. Nun muss ein Nachfolger gesucht werden.
Journalyse-Quelle: Fortune,6.8.2010: HP chief Hurd quits after sexual harassment claim

Kommentar: Hurd sei der letzte, von dem man geglaubt hätte, dass er zu so etwas fähig gewesen sei, schreibt Fortune und erinnert an Bob Moffat, den früheren Finanzchef von IBM, der wegen Insider-Handel in U-Haft geriet und sich schuldig bekannte. Auch er stolperte über eine Frau.
Dessen Geschichte hat Fortune übrigens unlängst recherchiert. HIER FINDEN SIE DIE STORY-

Fortune: Die Search-Party ist zu Ende


»Doch Analysten schätzen,
dass 91 Prozent der Google-Umsätze
immer noch durch das Geschäftsmodell
von AdWord und AdSense generiert werden,
das rund um den bahnbrechenden,
von Page und Brin erfundenen Algorithmus aufgebaut ist.
Mehr noch: 99 Prozent des Gewinns
wird damit gemacht.«

Fortune, 29.7.2010: Google: The Search Party Is Over

Freitag, 6. August 2010

Oracles Patentklage: SAP erklärt sich für "verantwortlich"...

... berichtet das Wall Street Journal über eine auf eine Patentklage, bei der Oracle eine Milliarde Dollar Schadensersatz wegen Verletzung von Urheberrechten erhebt. Diese Summe sei zu hoch, befindet SAP, die den Schaden allensfalls im zweistelligen Millionen-Bereich sieht. Hintergrund des Verfahrens ist ein Unternehmen namens TomorrowNow, das SAP 2005 für zehn Millionen Dollar erworben hatte mit dem Ziel, Kunden im Umfeld von PeopleSoft zu gewinnen. PeopleSoft war 2007 von Oracle erworben worden. Um Kunden, die mit dem Wechsel zu Oracle nicht einverstanden waren, auf ihre Seite zu ziehen, hatte TomorrowNow offensichtlich illegal intellektuelles Eigentum von PeopleSoft angezapft.
Journalyse-Quelle: WSJ, 5.8.2010: SAP Accepts Liability in Oracle Lawsuit

Siehe auch hier: FT, 4.7.2007

Donnerstag, 5. August 2010

Antitrust: Warum Intel von Strafzahlungen befreit ist....

Der Grund ist ganz einfach: Die Federal Trade Commission, neben dem Justizministerium in den USA die zweite Kartellbehörde, darf gar keine Strafzahlungen verhängen, berichtet das Wall Street Journal. Da hatte es die EU-Kommission im vergangenen Jahr bequemer, als sie eine Penale in Höhe von 1,45 Milliarden Dollar forderte...
Journalyse-Quelle: WSJ, 5.8.2010: Intel Settles Antitrust Case

Mittwoch, 4. August 2010

Antitrust: Intel muss sich jetzt benehmen...

... und darf nicht mehr Herstellern Vorteile gewähren, damit sie treu zu Intel stehen.
... und muss Software-Herstellern helfen, ihre Anwendungen so zu compilieren, dass sie auch auf Wettbewerbs-Chips genau so schnell laufen.
... und darf die Konkurrenz nicht mit Patentklagen daran hindern, sich mit anderen Firmen zu verbünden oder gar zu verschmelzen.
... und muss Hersteller von Grafik-Karten über 2013 hinaus auf die folgenden sechs Jahre freien Zugang zum PCI Express Bus Interface gewähren.
Geschlossen wurde dieser Vergleich mit der amerikanischen Frederal Trade Commission.

ZITAT DES TAGES:Das IT-Budget-Paradoxon

»Die Geschäftsanforderungen an die IT wachsen,
aber die Budgets werden gekürzt."

Alex Cullen, Forrester Research, auf der Share-Konferenz

Facebook verdoppelt die Größe ihres geplanten Data-Centers

... berichtet Computerworld. Der Grund: das rapide Waschstum. 147.000 Quadratfuß sollte das Rechenzentrum ursprünglich (Stand: Januar 2010) umfassen. Nun wurden 160.000 Quadratfuß hinzugfügt. 2012 soll die zweite Bauphase beendet sein.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 3.8.2010:Facebook doubles the size of its first data center

Antitrust: Intel erwartet heute das Urteil der Federal Trade Commission...

... über ihr Fehlverhalten, das der Chipschmiede im Umgang mit Wettbewerbern vorgeworfen wird - und bereits zu empfindlichen Strafen in der EU führten.

Datenschutz: Sie wissen alles - nur nicht Deinen Namen...

... und was sie trotzdem nicht wissen, das erraten sie innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde. So könnte das Resüme einer Story lauten, die heute das Wall Street Journal veröffentlichte. Eine US-Firma namens [x+1] hat sich darauf spezialisiert, Besucher von Websites ihrer Kunden zu analysieren, um somit personalisierte Angebote unterbreiten zu können. Als Beispiel nennt das Blatt den Kreditkarten-Anbieter Capital One, der Kunde von [x+1] ist. Meldet sich auf der Website von Capital One eine Besucher, durchforstet [x+1] blitzschnell des Computer nach Internet-Spuren, lokalisiert aufgrund der IP-Nummer und anderer Mechanismen die regionale Herkunft des Gastes, um somit der Kreditkarten-Company zu ermöglichen, das richtige Angebot zu unterbreiten. Dabei werden datenschutzrelevante Bestimmungen nicht verletzt, da keine personenbezogenen Daten generiert und weitergegeben werden. Das soziale Netzwerk des Besuchers wird lediglich klassifiziert. Tests des Wall Street Journals ergaben, dass die Ergebnisse bei diesem intelligenten Ratespiel ziemlich treffsicher sind. Wie gesagt, all das geschieht, ohne Rechtsverletzungen. Völlig legal. Und blitzschnell.
Ihre Journalyse ist übrigens nicht Kunde von [x+1].
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 4.8.2010: On the Web's Cutting Edge, Anonymity in Name Only

Dienstag, 3. August 2010

Cyberattacken auf die Stromnetze...

.... gehören zu den Themen, die wahrscheinlich nicht nur die US-Regierung aufregen sollte. In den USA jedenfalls hat die Empfindlichkeit der Netze gegenüber Hacker-Attacken das Energie.Ministerium aufgeschreckt. Und nachdem Siemens jüngst zugestanden hatte, dass ihre Industriesteuerungen, wie sie in Stromnetzen und Produktionsanlagen benutzt werden, attackiert wurden, ist man besonders hellhörig geworden. Siemens bietet inzwischen eine Lösung an, mit der diese Angriffe abgewehert werden können.
Kommentar: Was bleibt, ist das Unbehagen, das ganze Atomkraftwerke im Prinzip von PCs gesteuert werden, wie es einmal ein IBMer ausdrückte.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 3.8.2010: Grid Is Vulnerable to Cyber-Attacks

Internet Explorer macht Boden gut - für Version 9.0...

... die im September 2010 als Beta-Blockbuster auf den Markt kommen soll. "Sie werden große Dinge bei IE9 sehen", erklärte jetzt Roger Capriotti, Microsofts Produktmanager für den Explorer. Stolz berichtet er, dass die aktuelle Version IE 8.0 inzwischen von 26,9 Prozent der User genutzt wird. Insgesamt hielten die Browser aus dem Hause Redmond im Juli 60,7 Prozent Marktanteile - ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat, in dem Microsoft nach Messung von Net Applications bereits zugelegt hatte und damit die Abstiegsfahrt stoppte.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 2.8.2010: Microsoft's IE snatches share for second straight month

Kickbacks: HP einigt sich mit US-Justizministerium...

... in einem Verfahren, in dem dem IT-Weltmeister vorgeworfen wurde, zwischen 2001 und 2006 rund drei Millionen Dollar an die Partnerfirmen Accenture und Sun gezahlt zu haben, um auf diese Weise Regierungsaufträge zu sichern. HP will nun zur Zahlung des Vergleichs 0,02 Dollar je Aktie im dritten Quartal zurückstellen.
Kommentar: Das entspräche einer Gesamtsumme von 50 Millionen Dollar - ganz schön viel für eine Drei-Millionen-Sünde, die eigentlich keine war. Denn HP gab keineswegs zu, dass sie irgendetwas falsch gemacht habe...
Journalyse-Quelle: Computerworld, 2.8.2010: HP takes charge to settle DOJ kickbacks case
WSJ, 3.8.2010: H-P Settles With U.S. on Kickbacks Probe

Montag, 2. August 2010

Microsoft: Demnächst ohne Steve Ballmer?

Dies fragt sich der Online-Dienst "The Daily Beast". 10.000 Mitarbeiter hatten jetzt auf der alljährlich stattfindenden Microsoft Global Experience Konferenz einen völlig aufgelösten CEO erlebt - so als wolle er noch einmal das Bad in der Menge genießen, weil es zugleich das letzte Mal sein werde. So twitterte es aus Atlanta, dem Veranstaltungsort. Der Grund: Die Aktionäre seien unzufrieden mit dem Aktienkurs von Microsoft - und andere Topmanager aus dem Konzern wollen ihn loswerden.

Wikileaks; Pentagon fahndet nach Julian Assange...

... und das besonders intensiv, nachdem bekannt wurde, dass der Gründer von Wikileaks geheime Botschaften des Außenministeriums veröffentlichen will.
Journalyse-Quelle: The Daily Beast, 2.8.2010:

Apples iPhone und *illegale* Apps: Hacker machen den Weg frei

Kaum hatte die Librarian of Congress erklärt, dass das Runterladen von Apps, die nicht von Apple zertifiziert, in den USA erlaubt sei, gibt es auch schon das entsprechende Software-Angebot, mit dem man aus dem Gefängnis ausbrechen kann: jailbreakme.com - so heißt die Adresse in die neue Freiheit.
Journalyse-Quelle: Computerworld. 2.8.2010: Hackers release new version of iPhone Jailbreak app

Microsoft wollte Cookies bannen...

... heißt es in einer Online-Story des Wall Street Journals. Demnach plante Microsoft 2008, ihren Internet-Explorer so zu gestalten, dass die Privatsphäre der User vor Cookies geschützt wurde. Auf simple Weise sollten alle Versuche der Werbe-Industrie, das Benutzerverhalten auszuspionieren, automatisch verhindert werden. Doch diese Lösung wurde nach mächtigen Kämpfen innerhalb des Software-Konzerns aufgegeben. Stattdessen gab man der Werbe-Branche nach, die massiv intervenierte. Wie nie zuvor in der Geschichte Microsofts hatten 2008 externe Interessen ein Mitspracherecht bei der Entwicklung. Und da Redmond seit 2007 durch den mehr als sechs Milliarden Dollar schweren Erwerb von aQuantive, einem Web-Werber, selbst dick im Geschäft mit Online-Anzeigen war, ging die Frontlinie quer durch den Konzern. Eine Untersuchung des Wall Street Journals bei 50 der populästen Websites in den USA ergab sogar, dass Microsoft auf 27 der 46 Websites, die nicht zu Redmond gehören, Tracking-Devices platziert hatte.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 1.8.2010: Microsoft Quashed Effort to Boost Online Privacy

Vereinigte Arabischen Emirate wollen Blackberrys verbannen...

... und zwar ab Oktober, berichtet das Wall Street Journal in seiner Aufmacherstory. Zwar betrifft der Bannspruch nicht den Mobilfunk, sondern nur die Web-basierenden Dienste wie Email und Instant-Messages, aber mit ihrer jetzt angedrohten Sperrung ist die Regierung nicht allein. Saudi-Arabien und Indien wollen ebenfalls aus Sicherheitsgründen die textbasierenden Blackberry-Dienste sperren. Während Nokia und Apple ihre Smartphones weiterhin ungehindert kommunizieren lassen dürfen, wird Research in Motion (RIM) deswegen verbannt, weil die Blackberrys verschlüsselt ihre Daten senden und empfangen und - im Falle der Emirate - die Datenzentren außerhalb des Landes sind. So hat die Regierung keine Möglichkeit, den Datenverkehr zu beobachten. Aus Sorge, dass nun Straftäter wie zum Beispiel Terroristen diese Lücke nutzen könnten, wollen nun die Emirate die entsprechenden Blackberry-Dienste sperren.
Journalyse-Quelle: WSJ, 31.7.2010:U.A.E. Puts the Squeeze on BlackBerry