Freitag, 8. Oktober 2010

Friedensnobelpreis für Liu Xiaobo...

... und die Volksrepublik China betrachtet dies als eine "Schädnung". Kein Wunder, dass sie beleidigt ist: Denn sie hat den noblen Dissidenten zu einer elfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, die er seit 2009 in Liaoning, weit entfernt von seiner Familie, absitzt.
Diesmal empfehlen wir Ihnen die Washington Post.

Kampf gegen Apple: "Microsoft kauft Adobe"...

... heißt das jüngste Gerücht, das gestern die New York Times verbreitete, nachdem sich Steve Ballmer von Microsoft und Shantanu Narayen von Adobe getroffen haben, um darüber zu konferieren, was sie gemeinsam gegen Apple unternehmen können. Es ging - so die Gerüchte - auch um Flash, jener Software, die von Apple diskriminiert wurde. Dabei sei wohl auch - obwohl nicht bestätigt - ein Buy-Out von Adobe durch Microsoft diskutiert worden.
Kommentar: Es wäre der Merger of the Year - egal, wie man sonst zu den Firmen steht...
Journalyse-Quelle: New York Times, 7.10.2010: What Did Microsoft and Adobe Chiefs Talk About?

Microsoft: Am Superdienstag geht es 45 Patches an den Kragen...

... meldet Computerworld. Insgesamt sind 16 Updates terminiert. Es geht um Windows, es geht um Internet Expöorer, es geht um Office und um Share Point. Nicht weniger als 16 "Bulletins", wie Microsoft jene Updates nennt, die mit besonders "kritischen" Schwachstellen aufräumen, werden diesen Superdienstag zu einem Rekord in der Geschichte der Patches machen. Bereits im August hatte Microsoft 14 Bulletins mit 34 Schwachstellen erlassen.
Journalyse-Quelle: Computerworld. 7.10.2010: Microsoft plans colossal Patch Tuesday next week

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Facebook: Spammer soll eine Milliarde Dollar zahlen...

... und hat sich nun für bankrott erklärt. Es sind zwar nur kanadische Dollar, die Adam Guerbuez zahlen soll, doch für Facebook ist mit dessen Zahlungsunfähigkeit das Buch noch nicht geschlossen. Vier Millionen Spams hatte der Hacker verschickt, nachdem er durch Phishing die Email-Adressen und Benutzernamen von Facebook-Usern ergaunert hatte.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 6.10.2010: Facebook says prosecution of billion-dollar spammer not over

Die Story zum Nobelpreis für Literatur...

... liefert uns heute die FAZ.

Asset Management: Mit RFID den IT-Komponenten auf der Spur...

... ist der Fachpublikation Computerworld eine längere Story wert. Trotz der klaren Vorteile, da man jederzeit weiß, wo welches Gerät gerade steht, gilt der RFID-Einsatz noch als zu teuer. 14 Dollar kostet ein aktiver RFID-Chip, der selbsttätig über seinen Standort Meldung macht. Ein Anwender berichtet indes, dass er im Rahmen eines Asset-Managements-Projekts festgestellt habe, dass zehn Prozent aller Server überhaupt nichts tun...
Journalyse-Quelle: Computerworld, 6.10.2010: Finding lost IT with RFID

Patentkrieg: Nun verklagt Motorola Apple...

... und dabei geht es gleich um 18 Patente, die Apple bei iPhoen, iPad, iTouch und in ihren Macs angeblich widerrechtlich nutze. Mit solchen und ähnlichen Maßnahmen zerren sich momentan jede Menge Hersteller gegenseitig vor Gericht. Motorola selbst war am letzten Freitag von Microsoft wegen Patentverletzungen verklagt worden. Gestern berichteten wir von dem Streit zwischen Oracle und Google.
Journalyse-Quelle: WSJ, 7.10.2010: Motorola Hits Apple in Court

iPhones: 40 Millionen Apple-Stücke weltweit in 2010...

... und in den USA endet damit auch die Zeit des 2007 abgeschlossenen exklusiven Vertriebs des Mobilgeräts über AT&T. Eine neue Version geht über den Telekomanbieter Verizon Wirteless, der bislang ein heftiger Verfechter der Googleschen Android-Software war. Seit August 2009 ist die Zahl der Android-Phones allein in den USA von 866.000 auf 10.9 Millionen gestiegen, während die Zahl der genutzten iPhones im selben Zeitraum nur von 7,6 auf 13,5 Millionen Stück stieg, meinen die Marktforscher von comShore. Mit dem Verizon-Deal könnte Apple nun an verlorener Dynamik dazugewinnen und allein in den USA weitere zehn Millionen iPhones verkaufen. Um sich den Verizon-Markt zu sichern, will Apple nicht mehr nur den GSM-Code unterstützen, sondern auch das bei diesem Carrier angewandte CDMA-Verfahren. Qualcomm Inc. werde dazu den entsprechenden Chip liefern.
Journalyse-Quelle: WSJ, 7.10.2010: Apple Readies Verizon iPhone

Umsatz mit elektronischen Buchtexten: 100 Millionen Euro...

... oder ein Prozent des gesamten Handels mit Büchern in Deutschland.
Journalyse-Quelle: FAZ, 7.10.2010: "Zum Weiterblättern einmal schütteln"

Der weltweite Handel mit Fotos: 2.000.000.000 Euro...

... pro Jahr beträgt der Umsatz im Handel mit Fotos. Allerdings stagnieren die Erlöse seit Jahren, obwohl (oder weil) immer mehr Fotos angeboten werden.
Journalyse-Quelle: FAZ, 7.10.2010: Lizenzfreie, aber nicht kostenlose Bilder

Schlagzeile des Tages: Ebooks

»Zum Weiterblättern einmal schütteln«
FAZ, 7.10.2010

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Die Story zum Nobelpreis für Physik...

... liefert uns heute das Hamburger Abendblatt.

Patent-Krieg: Google schlägt gegen Oracle zurück...

... und will, dass ein Gericht in Kalifornien die von Oracle gegen Google ins Feld geführten Patente für ungültig erklärt werden. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht das Mobil-Betriebssystem Android, das sich der Open-Source-Bewegung zugeordnet sieht, aber dabei Urheberrechte von Sun-Oracle im Zusammenhang mit der Java-Umgebung verletzt haben soll.
Kommentar: Wer ein bißchen Ahnung hat von der Geschichte der Computerei, weiß, dass solche Patentkriege zumeist das Ende eines Imperiums einläuten. Xerox verklagte in den frühen achtziger Jahren reihenweise Firmen wie IBM und Apple - mit dem Ergebnis, dass zwar die grafische Benutzeroberfläche zur Weltkarriere auftrumpfte, aber Xerox endgültig in die Bedeutungslosigkeit abglitt. Noch schlimmer erging es IBM, die zwar alle Prozesse gegen die sogenannte PCM-Industrie (steckerkompatible Anbieter) gewann, aber nicht verhindern konnte, dass die Serverlandschaft heute von ganz anderen Systemen beherrscht wird. Und aus dem PC-Geshäft, das sie mit dem Microchannel ab 1987 proprietär zu beherrschen suchte, stieg sie schlussendlich aus. Es ist schon ein Zeichen dafür, dass man die intellektuelle Hegemonie verloren hat, wenn man Rechtsanwälte bemühen muss. Anwälte, die sehr viel Geld mit der Dummheit ihrer Klienten verdienen. Denn hinter den Prozessen steht doch immer eigenes Marktversagen...
Journalyse-Quelle: WSJ, 6.10.2010: Google Fires Back at Oracle Over Android Suit

Apple-Doppel: 11 bis 12 Millionen iPads in 2010...

... und damit doppelt soviel wie ursprünglich geschätzt, heißt es in Analystenkreisen über den Verkaufserfolg des elektronischen Buchs. In 2011 würden es sogar 20 Millionen Stück werden. Dieser Erfolg, an dem nun auch die Mitbewerber mit ihren Tablet-Angeboten profitieren wollen, geht inzwischen auf Kosten der Netbooks, die im vierten Quartal 2009 mit mehr als zehn Millionen verkauften Stück ihre Rekordmarke erreichten. Zwar stiegen die Verkäufe im ersten und zweiten Quartal 2010 gegenüber den Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber sie fallen deutlich ab gegenüber dem vierten Quartal.
Dennoch: 214 Millionen Laptops werden in 2010 verkauft - das ist immer noch ein Anstieg von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr, allerdings fiel der Durchschnittspreis laut Gartner um sechs Prozent von 710 auf 668 Dollar je Stück. In den USA - so mutmaßt Intel - leidet vor allem der Vertrieb von Netbooks unter den neuen Konkurrenz: Nach einer Verdoppelung der Absatzzahlen in 2009 sieht hier der Branchenverband Consumer Electronics Association eine Reduktion um zwölf Prozent.
Journalyse-Quelle: WSJ, 6.10.2010:Laptop Sales Sapped by Tablet Frenzy

Subventionen: Chinesen dumpen Telekom-Ausrüster...

... behaupten europäische Wettbewerber und wollen, dass dies heute bei Verhandlungen mit einer chinesischen Delegation in Brüssel zur Sprache kommt - aber so, dass ihnen selbst bei ihren eigenen Exportanstrengungen nach China keine Nachteile entstehen. Dieser "wasch-mich, aber-mach-mich-nicht-nass"-Strategie entspricht die Haltung, die Chinesen auf keinen Fall öffentlich bloßzustellen. So nennt das Wall Street Journal zwar die Namen der Firmen aus Fernost, die besonders stark von staatlichen Unterstützungen wie Steuererleichterungen oder Forschungsgeldern profitieren, aber nicht die Namen der Firmen, die hinter der Klage stehen. Es wird nur von europäischen Gewerkschaftsorganisationen gesprochen, die diese Klage unterstützen, und von einer "tech company". Auf der chinesischen Seite werden Ross und Reiter genannt: Huawei Technologies Co. und ZTE Corp..
Journalyse-Quelle: WSJ, 6.10.2010: Europe Raises Cry Over Chinese Technology

Dienstag, 5. Oktober 2010

IBM: Palmisano eröffnet CeBIT 2011

Der offizielle Presse-Text lautet:
IBM-Chef Samuel J. Palmisano wird als Vertreter der Wirtschaft die CeBIT 2011 mit eröffnen. Die Messe ist die deutsche Auftaktveranstaltung zu den 100-Jahr-Feierlichkeiten der IBM.
Samuel J. Palmisano, Chairman, Präsident und CEO der IBM, wird als Keynote-Speaker und Vertreter der ausstellenden Unternehmen der ITK-Industrie die CeBIT 2011 mit eröffnen.
Samuel J. Palmisano läutet damit gleichzeitig die Aktivitäten zum 100jährigen Jubiläum der Gründung des Unternehmens ein. Damit stärkt die IBM die Bedeutung der CeBIT als wichtige internationale Plattform für die gesamte ITK-Industrie.
Kommentar: Nichts ist so schwer vorherzusagen wie die Vergangenheit. Was man einst in Abwandlung des Zitats von Niels Bohr für die ehemalige Sowjetunion sagte, gilt auch für IBM. Dieses Unternehmen feierte 1989 - im Jahr der Wende - mit Riesenaufwand sein 75jähriges Bestehen. Das heißt: Damals war 1914 das Geburtsjahr. Jetzt ist es 1911. 1914 kam Thomas J. Watson Sr. und gestaltete aus der 1911 wild fusionierten CTR den Informatik-Konzern IBM, der seit 1924 diese drei Buchstaben trägt. Nun wird also 2011 der Gemischtwarenhandel des Jahres 1911 gefeiert. Vielleicht auch deshalb, weil es eigentlich das letzte Amtsjahr von Palmisano wäre, wenn diese Tradition der Nach-Watson-Ära noch gilt, dass mit 60 Jahren Schluss ist...

Fujitsus Supercomputer: 10.000 Milliarden Berechnungen pro Sekunde...

... ist das, was dieser Number Cruncher namens "K" 2012 leisten soll, der momentan in Japan am Institute of Physical and Chemical Research installiert wird. Er wäre damit fünfmal schneller als die Cray-Maschine Jaguar. K statt Cray - möchte man über diese Maschine sagen, deren Entwicklung 1,32 Milliarden Dollar gekostet haben wird. Sie besteht aus 80.000 Prozessoren zu je acht Cores. Mit dem Gerät lassen sich Simulationen wie die Auswirkung einer neuen Medizin auf den Herzschlag von zwei Jahren auf zwei Tage reduzieren, heißt es.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 4.10.2010:One Goal: 10 Quadrillion Calculations

Apple verliert im Patentstreit und soll Rekordsumme blechen...

... berichtet das Wall Street Journal. Demnach hat die US-Firma drei Patente der von Yale-Professor David Gelernter gegründeten Mirror Worlds Inc. verletzt und soll insgesamt 625 Millionen Dollar an Schadensersatz zahlen - 206,5 Millionen Dollar je Patent. So will es ein Gericht in Tyler im Staate Texas, das für seine besondere Zuneigung für Patentkläger bekannt ist. In der Tabelle der teuersten Patentverletzungen, wie ie von Lex Machina Inc. gesammelt werden, gehört dieser Fall zur Spitzengruppe. Apple versucht nun, dieses Urteil abzuwenden.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 4.10.2010: Apple Seeks to Block Patent Verdict

Twitter: Dick Costolo ist nun Chief Executive Officer..

... und soll dafür sorgen, dass der Micro-Blogger profitabel wird. Im vergangenen Jahr war der frühere Management-Berater Costolo (47) dazu gestoßen. Nachdem er sich zuvor bei Google um das Anzeigengeschäft gekümmert hatte, war er mit derselben Aufgabe zu Twitter gekommen, wo er bislang als Chief Operating Officer tätig war. Mitgründer Evan Williams (38) zieht sich derweil auf den Job des Produktstrategen zurück.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 4.10.2020: Twitter Switches Chief Executive