Freitag, 4. Februar 2011

Ägyptens Gegenschlag: Warnung durch das Mobilnetz...

»Egyptian youth beware of rumors
and listen to the voice of reason.
Egypt is above everyone so protect it.«
SMS-Botschaft an alle Handys
Für wenige Augenblicke öffnete die Regierung in Kairo die Mobilfunk-Schleusen und ließ über Vodafone und andere obige Nachricht verbreiten. Die Mobilfunkanbieter stehen nun in der Kritik, weil sie den Forderungen der angeschlagenen Regierung zu bereitwillig gefolgt seien. Mit dem Argument, vor allem ihre Mitarbeiter zu schützen, kontern die Beschuldigten diese Vorwürfe. Die Netzneutralität sei verletzt worden, protestieren France Telecom (Mobilnil) und Vodafone. Die Botschaften, die bislang über das Mobilnetz liefen, sind noch relativ harmlos. Was aber, wenn das Netz genutzt wird, um Desinformation zu betreiben? Dann geraten die Anbieter endgültig in einen Zwiespalt.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 4.2.2011: Egyptian Government Intrudes on Mobile Operators

USA: Produktivität stieg 2010 um 3,6 Prozent...

... meldet das amerikanische Arbeitsministerium. Doch nun ist nach Meinung von Experten die Grenze erreicht. Mehr kann man aus dem einzelnen Mitarbeiter außerhalb des Agrarbereichs, also in den Sektoren Produktion und Dienstleistung, nicht herausholen. Die Konsequenz: Eine wieder erstarkende Wirtschaft muss Leute einstellen. Doch eine Senkung der Arbeitzslosenrate (9,4 Prozent) wird erst im Laufe des Jahres erreicht werden können, meinen die Ökonomen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 3.2.2011: Economic Data Indicate Strength

Donnerstag, 3. Februar 2011

Der iPad und die Medien: Nennen wir es doch künftig

TAPPLET! DER ANGRIFF AUF DIE MEDIEN
Nachdem Verleger Murdoch nun seine neueste Publikation "The Daily" (Wochenabo: 99 Cents, Jahresabo; 39,99 Dollar) ausschließlich für den Apple iPAD ausgelegt hat, berichtet heute das Wall Street Journal über die nächste Initiative der Kalifornier. Die Apple-Manager wollen immer stärker die Kontrolle über die Inhalte, die auf ihren Geräten angeboten werden, gewinnen. Die Verleger könnten dazu verpflichtet werden, auf die Gewinnung wertvoller Kundendaten zu verzichten, wenn sie ihre Produkte über den AppleStore vermarkten. Mit Inhalten würde Apple inzwischen 1,1 Milliarden Dollar umsetzen - ein Geschäft, das vor einem Jahr noch gar nicht existierte.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 3.2.2011:Apple to Tighten Control on Content

Zitat des Tages: Das BING-Ding

»We do not copy results
from any of our competitors.«
Yusuf Mehdi, Senior Vice President Microsoft,
über die Anschuldigungen von Google,
Microsofts Bing-Maschine würde Suchergebnisse
der Google-Maschine imitieren.


Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 3.2.2011:Microsoft Fires Back at Google, Calls Copying Claims 'Insulting'

Mittwoch, 2. Februar 2011

Neuer Begriff: Digitaler Eremit...

... so bezeichnet sich jedenfalls Peter Willig, PR-Chef der DATEV. Zwar mit Gott und der Welt bekannt, zieht er es vor, in den Social Medias ein "Outlaw" zu bleiben - jedenfalls solange die Betreiber mit seinen "völlig uninteressanten Daten Werbegelder verdienen können". Ihn ärgert vor allem der hämische Begriff "Digital Outlaw", der ihn und seine Gleichgesinnten als Gesetzlosen disqualifiziert.

Cybercrime: Zwei Dutzend Diebe in New gefasst

Diese Meldung erwartet jedenfalls für heute das Wall Street Journal, nachdem Gerüchte im Umlauf sind, dass ein Ring von Hackern und Hehlern aufgeflogen sei, der über Identitäten, die im Netz gestohlen worden sind, Computer-Equiment im Wert von einer Million Dollar unlauter erschlichen haben soll.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 2.2.2011:

Microsofts Bing klaut bei Google Suchergebnisse...

... behauptet der Meister aller Suchmaschinen, nachdem er über Wochen hinweg das Suchverhalten seines Rivalen Bing aus dem Hause Microsoft untersucht hat. Demnach seien zwischen sieben und neun von jeweils 100 Bing-Ergebnissen nichts anderes als Kopien von Google. Dies ergeben die Tests, über die Google jetzt berichtete. Schon wird Microsoft "Betrug" vorgeworfen. Umgekehrt wird übrigens Google vorgeworfen, das Look & Feel von Bing nachgeahmt zu haben.
Kommentar. Da kann man nur sagen: Bing gespannt wie das weitergeht. Die Juristen freuen sich bestimmt schon.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 2.2.2011: Google Says Bing Cheated

Wall Street: 135 Milliarden Dollar Belohnung für die Banker...

... meldet das Wall Street Journal ein Rekordergebnis. Bei einem Gesamtumsatz von 417 Milliarden Dollar begträgt der Anteil an Vergütungen und Boni 33,1 Prozent. Der Anteil des variablen Gehaltes an der Gesamtbezahlung hat sich aber verringert. Der lag vor dem Crash bei 36,2 Prozent. Um ihre Geldleute mehr an langfristige Ziele zu messen, haben die Banken das System umgestellt. Der variable Anteil wird erst nach Ablauf von Fristen ausgezahlt, gleichzeitig, damit die Banker unter dieser Verschiebung nach hinten nicht allzu sehr leiden müssen, hat man die Fix-Gehälter angehoben.
Auf jeden Fall scheint den Geldinstituten die Zufriedenheit der Mitarbeiter wichtiger zu sein als die der Aktionäre. Denn der Gewinn bleibt noch deutlich hinter den Erfolgen von 2007 zurück.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 02.02.2011: On Street, Pay Vaults to Record Altitude

DER ZENSOR: Apple verbietet Sony-App-Transaktionen

Weil man damit Bücher lesen kann, die nicht über das Apple-System gekauft wurden, hat Apple den E-Reader von Sony auf den Index gestellt. Zwar dürfen die Kunden alle bislang über Sony gekauften, aber an Apple vorbei erworbenen Bücher nach wie vor goutieren und studieren, aber in Zukunft darf kein elektronischer Kauf mehr dem kalifornischen Medien-Mogul entgehen. Wer innerhalb der Apple-lizensierten App operiert, muss auch innerhalb der App ordern. Apple will die 30 Prozent kassieren, die er mit den Verlagen vereinbart hat. Beim Sony-System öffnet sich für den Käufer ein separates Fenster, das die Kauftranmsaktion von dem Apple-System weg ins Netz verlegt. Für den Endkunden - so meint wohl Apple - bleibt der Preis letztlich gleich. Verdienen tun dann nur andere.
Journalyse-Quelle: New York Times, 1.2.2011: Apple Moves to Tighten Control of App Store

Dienstag, 1. Februar 2011

Jetzt wird's eng im Netz: Nur noch 117 Millionen Adressen verfügbar...

... meldet American Registry for Internet Numbers - und der Restposten an den ursprünglich 4,3 Milliarden verfügbaren IP-Adressen geht diese Woche von der Rampe. Seit zehn Jahren liegt zwar schon das Nachfolge-Adressbuch namens IPv6 vor, aber erst 0,25 Prozent der Benutzer haben sich dort eingetragen. Nun wollen im Juni 2011 einige Anbieter wie Facebook, Google und Yahoo einen Tag lang den Komplettumstieg auf das neue System testen, um zu sehen, was geht und was nicht. Denn das alte System, das 1974 mit dem Protokoll TCP/IP geboren wurde, ist nicht kompatibel mit dem neuen. Jetzt sind alle auf der Suche nach einem Modus, der beide Systeme übergangsweise unterstützt. Milliarden von Websites müssen umgestellt werden, ein Prozess, der noch Jahre in Anspruch nehmen wird.
Nun soll - wie gesagt - im Juni der Große Weldfeldtest starten. Er heißt übrigens:
World IPv6 Day.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 1.2.2011: Web Running Out of Addresses

Smartphones:Googles Android verweist Nokias Symbian auf Platz 2...

... im vierten Quartal 2010, berichtet das Wall Street Journal. 32,9 Prozent aller 101 Millionen in Q4 verkauften Smartphones werden von Android gesteuert, Nokia bleibt da mit 30,6 Prozent nur Platz 2. Apple liegt mit einem Marktanteil von 16 Prozent auf der dritten Position. Dahinter kommt dann der Blackberry (RIM) mit 14 Prozent. Microsoft läuft hier nur mit den anderen mit. Im vierten Quartal 2009 hatte der Marktanteil von Googles Android erst bei 8,7 Prozent gelegen. Damals wurden weltweit 53,7 Millionen Smartphones verkauft.
JEDEN TAG WERDEN 300.000 ANDROIDE AKTIVIERT.
Im Juni 2010 waren es erst 160.000.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 1.2.2011: Handset Makers Double Down on Android

Politik: So wird die Welt im 21. Jahrhundert regiert...

»Wenn dot.com und
dot.org mit dot.gov
interagieren,
ist echter Fortschritt
das Ergebnis.«

The Economist in einer Rezension des Buches
"How to Run the World - a Course to the Next Renaissance"
von Parag Khanna, Zukunftsdenker.

Journalyse-Quelle: The Economist, 29.1.2011: Running the world

»Börsen im Nahkampf gegen Computer-Attacken«...

... titelt heute auf ihrer Finanzseite die FAZ. Sie berichtet darüber, dass die EU am 19. Januar den europäischen Handel mit Emissionsrechten suspendiert habe, weil "angeblich" Emissionsrechte im Wert von 28 Millionen Euro "aus dem System geschleust" worden seien. 14 Mitgliedsstaaten hätten unzureichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen und damit Hackern Tür und Tor geöffnet.
Noch versuchen die Börsen, die meisten Vorkommnisse auf das Konto "Menschliches Versagen" zu buchen. Die Zeitung zählt dazu Fälle auf, zu denen auch der Flash-Crash vom 6. Mai an der Wall Street gehört. Dies wird auf einen Logarithmusfehler zurückgeführt. Ein anderer Vorfall, der britische Standardwerte betraf, war am 24. August 2010. Ein "fat finger", ein fetter Finger, sei schuld daran gewesen, dass es an diesem Rag zu Preisausschlägen von neun Prozent kam.
Bildertanz-Quelle: FAZ, 1.2.2011: Börsen im Nahkampf gegen Computer-Attacken

Montag, 31. Januar 2011

2014: Software für Social Networks bringen zwei Milliarden Dollar...

... zitiert IBM eine IDC-Studie zu diesem Thema. Und wenn IBM nun mit Lotus Notes in die Social Networks eindringt, dann würde dies dem Markt sogar noch einen Extra-Kick geben, behauptet heute die Washinton Post zum Auftakt der Lotussphere-Konferenz in Orlando. Ob nun Apples iPhone, RIMs Blackberry oder Googles Android - all das ist nun auch im Lotus-Sitz. Aber auch Tablets wie RIMs für das erste Quartal erwartete Playbook wird verlotust.
Cloud-Version von Lotus Symphony...
... steht heute ebenfalls auf der Ankündigungs-Agenda.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 31.1.2011: IBM to Add Corporate Social Network to IPhone, IPad

Demokratie 2.0 - Das (un)kontrollierbare Netz

Ägyptens Angst vor dem Internet

Am Donnerstagabend (27.01.2011), um 22:12 Uhr Ortszeit, verabschiedete sich Ägypten - aktuell Schauplatz massiver Demonstrationen gegen die Regierung - von der weltweiten Internet-Karte. Nur 13 Minuten dauerte es, bis der gesamte Internetverkehr zum Erliegen kam: Von den vorher verfügbaren 2.903 Netzen sind laut BGPmon derzeit nur 243 in Betrieb.
Doch ungeachtet der Informationsbeschneidung gehen die Demonstrationen weiter - und auch die Versorgung der Menschen mit News und Bildern kann durch die Kappung der Netze nicht verhindert werden. Das Internet ist trotz des staatlichen Eingriffs unkontrollierbar und trägt so zur eigenen Meinungsbildung der Bevölkerung in Ägypten - und weltweit - bei.

Journalyse-Quelle: chip.de

Google versus Apple: Der Kampf der APParatschiks

Mit dem Ziel, im SmartPhone-Markt für Apps Land zu gewinnen, will Google nun Dutzende von Software-Entwicklern anheuern. 15,1 Milliarden Dollar werden in diesem Jahr im App-Markt umgesetzt, 2012 gar 25 Milliarden Dollar, behauptet Gartner. Googles Android hat bislang 100.000 Apps kreieren lassen, Apple aber besitzt ein Portfolio von 350.000 Apps. 150 Typen von Smartphones arbeiten momentan auf der Basis des Google-Betriebssystems Android, das seit September 2008 auf dem Markt ist. Insgesamt will Google in 2011 rund 6.000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 31.1.2011: Google Searches for Mobile-App Experts

Sonntag, 30. Januar 2011

Chronik: Das Ende des Internets

Kairo, Donnerstag, 27. Januar 2011, 22.12 Uhr -
Ägypten macht das Internet dicht.

Das Wall Street Journal bemerkt dazu:
»Starting at 10:12 p.m. local time on Thursday night, Telecom Egypt went dark, followed by the four remaining main carriers over the next 13 minutes, said Jim Cowie, chief technology officer of Renesys Corp., a network security firm in Manchester, N.H. By 10:25 p.m., the country no longer existed on the Internet, he said«