Donnerstag, 29. November 2012

Google und der Boykott: Wie es das Handelsblatt sieht

»Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat wegen der Google-Kampagne gegen das geplante Leistungsschutzrecht für Presseverlage ihrerseits zum Boykott des Suchmaschinenbetreibers aufgerufen: "Es gibt noch andere Suchanbieter als Google", sagte sie dem Handelsblatt. Der Hintergrund des Streits: Die US-Firma macht kurz vor der ersten Lesung Front gegen das neue Leistungsschutzrecht zugunsten von Presseverlagen. Google ist schon eine geniale, man kann auch sagen teuflische Firma: Sie lebt von den Artikeln hundertausender von Journalisten, Schriftstellern, Studenten, Chattern und Bloggern, ohne je selbst eine einzige Zeile produziert zu haben. Ein ähnliches Geschäftsmodell verfolgte im Mittelalter ein gewisser Graf Dracula aus Transsylvanien.«
Handelsblatt, Morning-Briefing
Kommentar: War es nicht so, dass die Verlage selbst einmal gemeinsam eine Suchmaschine entwickeln wollten? Warum hat es nicht funktioniert? Lag es vielleicht am Egoismus der Verleger? Müssen immer erst die Amis kommen, um uns zu zeigen, wie es geht? Wer sich plötzlich hinter der Leistung "hunderttausender von Journalisten" etc. versteckt, den darf man ja wohl auch mal fragen, was denn seine eigene Leistung gewesen ist, oder? Die Verleger stolpern permanent über sich selbst.

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