Samstag, 4. Februar 2012

Zahl der Internet-Benutzer: Von 18 auf 35 Prozent...

... der Weltbevölkerung gestiegen seit 2006,
behauptet die International Telecommunication Union
mit Blick auf 2011.

Journalyse-Quelle: Fortune, 6. Februar 2012

Zitat des Tages: Facebooks Börsengang

»Ein Preisschild von 100 Milliarden Dollar
würde alles andere als billig sein.
Aber andere Tech-Giganten sind mehr wert:
Googles Marktkapitalisierung liegt bei 190 Milliarden Dollar, Microsofts bei 250 Milliarden Dollar und
Apples bei 425 Milliarden Dollar.«


The Economist, 4. Februar 2012: "A fistful of dollars"



»Der gesamte Werbemarkt auf der Welt hat ein Volumen von mehr als 580 Milliarden Dollar. Davon entfällt derzeit nur ein Bruchteil auf Facebook. Aber Facebook ist neben Google das Unternehmen, das mit Recht behaupten kann, die werbetreibende Industrie vor den sogenannten Streuverlusten bewahren zu können, die entstehen, wenn Werbung Menschen erreicht, die sich für sie gar nicht interessieren.«
FAZ, 4. Februar 2012: "Der Wert von Facebook"

Freitag, 3. Februar 2012

Experton zu IBM-Entlassungen: "Was für ein Unfug"...

... meinen die "unabhängigen Experten" von "Experton", nachdem wohl auch das Heute-Journal die Meldung des Handelsblattes in seine Sendung aufgenommen hatte. Und als Begründung wird von den Expertonern die "grundsolide" Finanzausstattung des Unternehmens genannt. Da IBM zudem keine länderspezifischen Kennzahlen veröffentliche, sei auch "keine direkte Aussage für Deutschland" möglich. Siehe HIER.
Kommentar. Nicht ein Hauch von Kritik schimmert in dieser Meldung und Beurteilung von Experton durch. Man spürt regelrecht den Atem der IBM-PR-Abteilung, die in ihrer Verzweiflung über diese Gerüchte-Nachricht nicht weiß, wie sie die Spekulation über den Abbau von 8.000 Arbeitsplätzen aus der Welt schaffen soll und nun wohl ihre Analysten füttert. Schade, dass die Experten von Experton nicht erwähnen, dass IBM früher sehr stolz auf die Leistungen ihrer lokalen Gesellschaften war und in Bilanzpressekonferenzen die Zahlen zum Beispiel aus Deutschland vom Chef persönlich verkünden ließen. Das war unter Bösenberg so, das war auch noch unter Henkel so. Es war Gerstners Großtat die Lokalfürsten zu entmachten, der dann auch den Bilanzpressekonferenzen ein Ende setzte. Und mit dem Trend zum Offshoring, der Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Indien, war es der IBM unter Nachfolger Palmisano sehr recht, dass diese Tradition der Lokalberichte abgeschafft worden war. Die Vernichtung von Zehntausenden von Arbeitsplätzen in den Hochlohnländern ließ sich somit stets gut verstecken. Betroffen waren davon übrigens ganz besonders die USA. Dass die Kollegen dort leichter entlassen oder nach Indien versetzt werden konnten als deutsche IBMer hatte zwar hierzulande eine aufschiebende Wirkung, aber irgendwann würde man auch hier den Mitarbeitern die Rechnung vorlegen. Ob das nun jetzt geschieht, wie das Gerücht suggeriert, oder erst in zwei, drei Jahren, eins ist sicher, die außerordentliche Ausrichtung der IBM auf lohnintensive Services macht das Offshoring und Outsourcing zu einer permanenten Bedrohung für die Arbeitsplätze in Hochlohnländern wie Deutschland. Das weiß jeder Mitarbeiter. Deswegen ist für sie die Meldung wohl kein "Unfug", sondern eine Konfrontation mit der erwarteten Zukunft. Wenn nun also Analysten sich bemühen, diese mögliche Zukunft auszublenden, indem sie auf die rechtliche Situation in Deutschland hinweisen und meinen, dass es gerade hier schwierig sei, "grundsätzlich neue Modelle der Zusammenarbeit mit entsprechend drastischem Personalabbau (zu) 'testen'", dann klingt auch dies fadenscheinig. Da gibt es nichts mehr zu testen (die amerikanischen Kollegen haben das schon geleistet), da gibt es auf Dauer keine Alternative. Es sei denn, IBM würde ihre Analysemacht, die sie ja angeblich durch milliardensc hwere Aufkäufe aufgebaut hat, mal an sich selbst anwenden und feststellen, dass es nach 25 Jahren Ausrichtung auf das Service-Modell an der Zeit wäre, das Geschäftsmodell radikal zu ändern. Davor hat aber ihr Management eine Heidenangst:
- Denn erstens frisst die Revolution ihre Kinder, wie das Schicksal von John Akers belegt. Er war es, der Mitte der achtziger Jahre unter großen Mühen die Rückkehr zur Service-IBM angestoßen hat. Nicht nur er verlor anschließend seinen Job. Rund 100.000 Mitarbeiter mussten gehen. Eine Neuausrichtung zum jetzigen Zeitpunkt müsste eine ganze Generation an Mangern hinwegfegen, die aber - bevor es sie selbst trifft - erst einmal die "Indianer" entlassen werden. Aber es ist wie in einem griechischen Drama: Je mehr man versucht, sein Schicksal abzuwehren, desto unausweichlicher kommt es auf einen zu.
- Und zweitens hat IBM überhaupt keine Idee, wie denn diese Neuausrichtung aussehen könne. Es ist wohl zu vermuten, dass sich im Management allmählich die Erkenntnis durchsetzt, dass die Smart-Initiative doch nicht so "smart" ist, sondern eher eine mit Millionen Werbedollar aufgepumpte Verlegenheitslösung ist. Was aber kommt danach? Wie sieht die IBM des Jahres 2022 aus?
Die Analysten von Gartner, Experton und Forrester wissen es auch nicht. Dafür braucht man nämlich mehr als nur Analyse, dafür braucht man Phantasie. Aber für diese Leute ist das wahrscheinlich nichts anderes als "Unfug".
Solch ein Unfug geht übrigens demnächst an die Börse - und heißt Facebook...
Raimund Vollmer

Entwicklung der Mitarbeiterzahlen in den USA
2011: 98.000 (Schätzung, da IBM die Zahlen nicht mehr veröffentlicht)
2010: 101.000 (Schätzung, da IBM die Zahlen nicht mehr veröffentlicht)
2009: 105.000
2008: 115,000
2007: 121.000
2006: 127.000
2005: 133.789
Quelle: Alliance@ibm
BILD schaltet sich übrigens auch ein: Mit folgendem Jobangebot an IBMer
Im Jahr 2005 hatte IBM übrigens noch 22.000 Mitarbeiter in Deutschland.

Unseren gestrigen Beitrag würdigt übrigens der Journalist Berthold Wesseler HIER.

"Nicht vom Trojaner 'DNS Changer' betroffen...

... bestätigt Ihnen hoffentlich in einem
Selbsttest das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
Nachdem die Hälfte der 500 größten US-Firmen (Fortune 500) von diesem Trojaner besetzt worden sein sollen, lohnt es sich, mal schnell seinen eigenen Rechner zu testen.

Apple-Kommentar: Kommt erst noch die große Zeit des Macs?

Adam Grossmann schreibt heute in seiner Analyse über Apple: "Where I see the most growth for Apple in the coming years is in Mac sales, where the company just sold 15.3 million Macs that equates to a 26% year over year gain. According to CNN Money, 27% of college students own a Mac, and 70% of incoming freshman are coming into college with Macs, which is a 15% year over year change. Although these statistics may seem pointless to some, they hold the key for Apple's immense growth. With all these college students already using Macs, they will prefer to use Macs in the workforce, which will contribute to where most computer sales are taking place being the corporate realm."
(Und aus diesem Geschäft ist IBM übrigens ausgestiegen, was das Management als sehr "smart" empfand...)

Donnerstag, 2. Februar 2012

Gefacebooked: Börsengang kreiert 1000 neue Millionäre...

... meldet Daily Mail.

Gefacebooked: 500 Millionen Dollar für Data Centers...

... und deren Bedarf stehen als nicht kündbare Verpflichtungen in dem Büchern von Facebook, meldet die Washington Post nach dem Studium der IPO-Unterlagen.
Journalyse-Quelle: Washington Post

Apple versus Samsung: Niederlage für I-erköpfe

Denn das Landgericht München hat entschieden, dass der Koreaner sein Android-Tablet Galaxy Tab 10.1N und das Smartphone Galaxy Nexus weiter verkaufen darf. Das kritische Apple-Patent sei längst Allgemeingut in der Mobilbranche.

IBM Deutschland: War das alles nur ein Bluff?

Kommentar. Der FAZ war es heute keine Meldung in ihrem Wirtschaftsteil wert. Und IBM selbst schweigt zu dem Gerücht des Handelsblatts, dass Big Blue in Deutschland bis zu 8.000 der insgesamt 20.000 Mitarbeiter entlassen werde. Dass aber bei der deutschen IBM seit einigen Jahren die Ergebnisse nicht die Topmanager in Armonk erfreuen, wissen wir schon lange. Und dass da irgendwann mal Konsequenzen gezogen werden mussten, war auch klar. 2010 wurde die deutsche IBM hundert Jahre alt, da konnte man niemanden entlassen. 2011 wurde die Mutter hundert Jahre alt (jedenfalls nach ihrer ureigenen und jederzeit veränderbaren Statistik). Zudem war es das letzte Jahr von Palmisano als Chef des einstigen Weltmarktführers.
Nun geht man so vor: Zuerst wird eine fürchterliche Nachricht als Gerücht in die Welt gesetzt, dann folgt als nächstes die Meldung, dass alles halb so schlimm sei. Statt 8000 gäbe es nur 4.000 Entlassungen und die würde man durch den ganz gewöhnlichen Zyklus von Abgängen schleusen. Wenn das nicht schnell genug geht, wird man erklären, dass man nun doch mittels großzügiger Abfindungen die Leute zum Gehen bringen, aber nicht zwingen werde.
Wir kennen das alles. Vor 20 Jahren war es nicht viel anders. Wer aber damals im Management saß und die Salamitaktik mitmachen musste, wird sich erinnern, dass die Mitarbeiter nach einer Weile abstumpften. "Unser Management hat ein ganz großes Problem", erklärte damals ein IBMer. "Wir Indianer haben keine Angst mehr."
Damals mussten die Hauptverantwortlichen gehen, auch jetzt scheint sich mit dem Weggang von Palmisano so etwas anzudeuten. Doch aufgepasst! Es ist eher anzunehmen, dass sie bleiben. Denn sie sollen ja, wenn die Gerüchte stimmen, die Arbeit von den (teuren) Mitarbeitern auf (billigere) Externe verlagern. Und das braucht Manager, wie sie zu Tausenden bei Big Blue produziert wurden: es sind Umverteiler von Arbeit. Und umverteilt werden auch die Mitarbeiter, aus denen man wohl "Externe" machen wird. Es wäre nicht mehr die Welt der Arbeitnehmer, sondern der Auftragnehmer.

Gefacebooked: 3,71 Milliarden Dollar Umsatz, eine Milliarde Gewinn...

... sind die beiden wichtigsten Zahlen, mit denen das Social Network an die Börse gehen will, um dort zehzn Milliarden Dollar in die Kassen zu spülen und der Firma einen Börsenwert vom 100 Milliarden Dollar zu geben.
Kommentar. All das wäre nicht möglich, wenn nicht 800 Millionen Benutzer dahinter stünden, die das Network permanent mit Socials füttern würden. So macht man mit Lieferanten, die ihre Leistung kostenlos erbringen, Gewinn und Wert. Man muss die Lieferanten nur zu Kunden erklären...
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 2.2.2012: Facebook Sets Historic IPO

Mittwoch, 1. Februar 2012

IBM will 40 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland entlassen...

... heißt es vorerst noch in der Gerüchteküche. Das würde bedeuten, dass 8.000 Jobs wegfallen. Ziel sei es, den Gewinn je Aktie durch Kostensenkung von derzeit zehn auf 20 Dollar nach oben zu treiben. Deshalb würde jetzt unter der neuen Führung weltweit nach Möglichkeiten gesucht, die Kosten zu drücken.
Kommentar: Offensichtlich hat IBM für sich keine Wachstumspotentiale. Zumindest nicht in Deutschland. Naja, wer die Journalyse aufmerksam gelesen hat, weiß, dass wir hier schon sehr lange das Unternehmen skeptisch betrachten. Es würde uns auch nicht wundern, wenn große Mitbewerber mit einem ähnlich servicelastigen Produktmix demnächst sich auch outen und berichten, dass ihnen vorne und hinten das Geschäft fehlt. IBM wird, wenn sich die Gerüchte auch nur annähernd bestätigen (20 Prozent Entlassungen wäre auch noch schlimm genug), nur der Vorreiter sein. Das liegt nicht an mangelnder Nachfrage, das liegt am falschen Angebot - und einem Management, über das... Ach, lassen wir das...

Amazon: Umsatz steigt um 35 Prozent, Gewinn fällt um 57 Prozent...

... weil das Unternehmen in seinen Markt investiert. 17,4 Milliarden Dollar setzte der Händler om letzten Quartal 2011 um. Auch wenn es Gewinn kostet, insgesamt wächst Amazon schneller als der Internethandel insgesamt, der nach Ansicht von IDC um zehn Prozent zulegte.

Infineon: Starker Gewinneinbruch nach Verkauf der Mobilsparte...

... an Intel im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Da machte der Chiphersteller im vierten Quartal 232 Millionen Euro Gewinn, jetzt sind es nur noch 96 Millionen Euro. Die Verkaufsumsätze stiegen derweil um 2,6 Prozent auf 946 Millionen Euro. Infineon ist an der Börse 7,5 Milliarden Euro wert.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 1.2.2012: Infineon Sees Signs of Stabilization

Dienstag, 31. Januar 2012

IBM übernimmt Worklight...

... ein nicht börsennotiertes israelisches Unternehmen, das auf Mobil-Software für Smartphones und Tablets spezialisiert ist. Finanzielle Details wurden nicht veröffentlicht. Die Übernahme wird voraussichtlich im ersten Quartal 2012 abgeschlossen sein. Worklight soll Teil der IBM Software-Group werden.

EU-Antitrust: Missbraucht der Koreaner Samsung sein Patent-Monopol?

Es geht um Patente, die so wichtig sind, dass jeder, der den öffentlichen Standards für modernste Mobilkommunikation genügen will, deren Nutzungsrechte braucht. Und deshalb verpflichtet sich der Inhaber, diese Nutzungsrechte zu fairen Konditionen an die Mitbewerber zu vergeben. Was aber ist fair in einem Markt, in dem längst mit härtesten Bandagen gekämpft wird. Und nicht zuletzt der allseits beliebte und allzeit bewunderte Mitbewerber Apple hat sich dazu entschlossen, seine Patentmacht voll auszuspielen und die Konkurrenz massiv zu behindern. Aber nicht Apple steht auf der Watchliste der EU-Monopolwächter, sondern Samsung. Es geht um Patente, die Samsung gehören, jedermann offenstehen, die jedoch von den Koreanern im Kampf gegen Konkurrenten wie Apple auf neue Weise ins Spiel um die Vorherrschaft im Handy-Business eingebracht werden. Die EU-Kommission will dieses Treiben nun untersuchen. Mehr nicht, sagt sie.
Kommentar: Mal sehen, ob die EU-Kommission nur auf dem asiatischen Auge blind ist...
Bildertanz-Quelle: Wall Street Journal, 31.1.2012: EU Opens Antitrust Probe Against Samsung Over Patents

Montag, 30. Januar 2012

Tilera: 36-Core-Prozessor greift Xeon-Chips an...

... und nimmt dabei Servers mit hohen Internet-Transaktionen ins Visier. Dabei hätten die neuen Prozessoren von Tilera das beste Verhältnis in Sachen Stromverbrauch (Leistung zu Watt) im Markt. Allerdings basieren sie auf einem eigenen Instruktionssatz, so dass Software-Anpassungen unumgäglich seien. Doch mehr als 2000 Linux-Pakete würden bereits von der 64-Bit-Tilera-Architektur unterstützt. Zudem hätten viele Großanwender eigenentwickelte Anwendungen, deren Quellcode ihnen gehöre und somit leichter anpassbar wäre. Wie schnell sich diese Technoilogie in den Data Centers durchsetze, sei aber noch ungewiss. Analysten meinen, es könne Jahre dauern, bis die Tests abgeschlossen seien und erfolgstritische Anwendungen von Intel oder ARM auf Tilera umgestellt werden würden. Zudem sei der Strom-Verbrauch nur ein Faktor in der Gesamtrechnung.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 30.1.2012: Tilera targets Intel, ARM with 36-core server chip

IPO gefacebooked: Morgan Stanley soll Börsengang begleiten...

... spekuliert heute das Wall Street Journal über das viertgrößte Initial Public Offering in der Geschichte der Wall Street. Im Frühjahr will Fachebook sich der Bedrwertung durch die Börse stellen und zehn Prozent seiner Aktien dem freien Markt anvertrauen. Der Börsenwert der Firma wird irgendwo zwischen 75 und 100 Milloarden Dollar taxiert.

EU-Datenschutzrichtlinie soll Wirtschaft 2,3 Milliarden Euro bringen...

... an Einsparungen, meint Viviane Reding, EU-Justizkommissarin.
Zum Glück für sie wird das nie jemand nachrechnen.
Journalyse-Quelle: The Economist, 28.1.2012: "Private data, public rules"