Freitag, 27. Juli 2012

Mannheim: Motorola verletzt Microsoft-Patente..

... entschied heute morgen Richter Andreas Voß vom Landgericht Mannheim. Motorolas Android-Smartphones nutzen unerlaubterweise das FAT-Patent EP0618540 von Microsoft. Motorola weigert sich bislang, an Microsoft eine Lizenzgebühr für das Dateisystem zu zahlen. Gegen Hinterlegung von Sicherheiten in Höhe von zehn Millionen Euro kann Microsoft nun eine einstweilige Verfügung gegen den weiteren Verkauf von Motorolas Android-Smartphones erwirken, Schadensersatz verlangen und den Rückruf sämtlicher betroffener Produkte aus dem Handel fordern. Motorola hat die Möglichkeit, gegen das Urteil beim OLG Karlsruhe Berufung einzulegen.
Kommentar. Damit Speicherinhalte einen langen Adressnamen haben können, gibt es das Dateisystem FAT. Eigentlich sind lange Namen eine reine Selbstverständlichkeit. Wenn man dafür ein Patent bekommt, ist das eine Frechheit. Und wenn man dann Lizenzen dafür einstreichen will, ist es eine Unverschämtheit. Wir - die Benutzer - hatten dereinst unter der Achtstellenregelung, die wir nicht erfunden haben (und auch nie erfunden hätten), fürchterlich gelitten. Die IT schafft Probleme, zu deren Lösung man die IT braucht. Und wenn sie dann dafür Patentrechte erhält, lässt dies auf ein sehr fragwürdiges Geschäftsgebahren schließen. Branchenweit, nicht nur microsoftspezifisch.

Facebook-Aktie: Weiterhin auf Südkurs...

... ist das Papier des Social Networks und Börsenneulings. Mit einer Kapitalisierung von 65 Milliarden Dollar markierte gestern die Aktie ihren niedrigsten Stand seit Börseneinführung. Im nachbörslichen Handel gab die Aktie gestern um zehn Prozent nach. Der Grund: Der Umsatz war im 2. Quartal nur um 32 Prozent gestiegen, deutlich unter der Marke, die eine Börsenbewertung von ursprünglich 100 Milliarden Dollar rechtfertigen würden. 1,18 Milliarden Dollar setzte die Company der 901 Millionen weltweiten Nutzer um. Und die Firma musste ganz einfach zugeben, dass ihre Benutzer kaum Bock auf Werbung haben.
Kommentar: Da clickt wohl einiges nicht ganz richtig.

Donnerstag, 26. Juli 2012

"Simultan-Crash legt Google Talk und Twitter lahm"...

... berichtet Welt Online.

IBM Österreich legt Arbeitmarktservice lahm...

... berichtete am 6. Juli der Wiener Kurier. Es geht um einen über acht Jahre laufenden, insgesamt 173 Millionen Euro schweren Outsourcing-Vertrag, bei dem IBM alle IT-Dienstleistungen des AMS übernimmt und rund 7600 Computerarbeitsplätze an 160 Standorten österreichweit verantwortet. Einsparungen in Höhe von 15 bis 20 Prozent der IT-Kosten erhofft sich der Dienstleister. Nachdem die Umstellung von Juni auf Juli schon verschoben war, erlebten die Österreicher Anfang des Monats ein komplettes Desaster. "Die Homepage war außer Betrieb und in der Telefonzentrale lief lediglich ein Tonband mit Verweis auf kommenden Montag. Der Großteil der Mitarbeiter durfte sich über zwei Tage Betriebsurlaub freuen. Die Internetangebote sind sogar bis 10. Juli nicht verfügbar. Das sei halt so bei einer Umstellung, erklärt man in der AMS-Pressestelle. Wird die U-Bahn renoviert, 'fährt sie ja auch nicht'", schrieb der Kurier.
Nun ist ein Ende von Pleiten, Pech und Pannen wohl immer noch nicht in Sicht. Der Standard berichtet nun, dass der Vorstand des AMS - eine Einrichtung des öffentlichen Rechts, wie man nach einigen Suchoperationen erfahren kann - Herbert Buchinger in einem Email gestehen muss: "Tatsächlich sind unsere Befürchtungen nicht nur eingetroffen, sondern wurden, was die Fortdauer der Probleme anbelangt, sogar noch übertroffen". Es hakt also nach wie vor. AMS-Mitarbeiter klagen über verschwundene Daten und Emails. Sie melden Computer-Abstürze und schleppendes Antwortzeitverhalten. Es dauere ewig, bis Anwendungen geöffnet und bearbeitet werden können, heißt es bei den Oberösterreichischen Nachrichten.
Berichtet Der Standard: "Schließlich geht es nicht 'nur' um die Vermittlung von Jobs, Arbeitslose auf Jobsuche bekommen via AMS-IT auch ihre monatlichen Vorauszahlungen auf die Arbeitslosenunterstützung. Funktioniert das nicht, wird es eng - umso mehr, als der Vertrag mit dem bisherigen IT-Dienstleister am 30. September ausläuft."
Übrigens: In den Kommentaren bekommt weniger IBM als vielmehr das AMS harsche Kritik zu lesen.
Im September 2011 hatte übrigens der redaktionsblog "profil online" die Hintergründe bei der Auftragsvergabe veröffentlicht. Es lohnt sich, da mal hineinzuschauen.
LESEN SIE HIER
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Apple schaute iPhone bei Sony ab...

... wird es wohl heißen, wenn die internen Dokumente, die jetzt im Patent-Prozess "Apple versus Samsung" von den Koreanern vorgelegt wurden, als Beweise anerkannt werden. Es seien sogar "Sony-like"-Designs entwickelt worden, die sogar den Namen des Japaners trugen. Emails scheinen ebenfalls darauf hinzuweisen, dass bei allem Sony das große Vorbild gewesen sei - nicht zuletzt sei Steve Jobs ein großer Fan von Sony gewesen zu sein.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 25.7.2012: Apple looked to Sony for iPhone design inspiration, court documents show

Black Hat: 150 Wege die Firewalls zu umgehen...

... wurden gestern auf der Black Hat USA 2012 von dem Sicherheitsexperten Ivan Ristic, Qualys, genannt. Die Tools richten sich vor allem gegen die von ihm entwickelte Open Source Firewall namens ModSecurity.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 25.7.2012: New tool gives 150 ways to bypass web app firewalls

Mittwoch, 25. Juli 2012

Apple verkauft 26 Millionen iPhones und 17 Millionen iPads...

... im zweiten Quartal. Bei iPads steht dahinter ein Wachstum von 84 Prozent, bei iPhones von 26 Millionen. Und dann kommen da noch vier Millionen Macs hinzu, allerdings ist dies nur ein Anstieg um zwei Prozent. Bei iPods, die dereinst das Geschäft mit den Kleingeräten in Schwung brachten, gab es ein Minus von zehn Prozent. Dennoch wurden von den Dingern noch 6,8 Millionen Stück verkauft.

Antitrust: Google vor Einigung mit Brüssel...

... heißt es jetzt. Demnach haben sich die Kartellbehörden und die Suchmaschine darauf verständigt, wie die Vorwürfe der EU gegenüber Google aus dem Weg geräumt werden können. Hat dieses Einverständnis Gültigkeit, erspart sich Google einen Prozess, der ansonsten kommenden Monat angestoßen worden wäre. Es geht dabei um die Behandlung von Inhalten, diskriminierendes Verhalten bei fremden Betriebssystemen im Mobilbereich und anderen Auffälligkeiten.

Geht Apple der Schwung aus? Nur noch 22,5 Prozent Wachstum...

... auf 35 Milliarden Dollar im Vergleich zum 2. Quartal 2012 verzeichnet der Branchenprimus. Und der Gewinn stieg auch nur um 20,7 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar. Grund genug, die Aktie um fümf Prozent abrutschen zu lassen. Die Analysten hatten mehr erwartet. Aber in Erwartung eines neuen iPhones im Oktober, wie die Gerüchteküche behauptet, würden sich die Kunden zur Zeit zurückhalten, heißt es bei Apple.
Kommentar. Der Attentismus ist immer ein Problem in der High-Tech-Szene. Vielleicht aber auch haben viele Kunden gar keine Lust, jedes Jahr das Modell zu wechseln. Im übrigen: Noch nie hatten wir einen IT-Konzern, der aus eigener Kraft so groß wurde und immer noch Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich vorlegt. Allein das ist schon ein Wunder, auch wenn es jetzt nicht mehr 50 Prozent (Umsatz) oder gar 90 Prozent (Gewinn) sind.

Dienstag, 24. Juli 2012

Wer erfand das Internet? Nicht die US-Regierung...

... meint heute L. Gordon Crovitz im Wall Street Journal. Für ihn kam der richtige Anstoß nicht vom Pentagon und deren Advanced Research Projects Agency (ARPA). Und als Zeitzeuge benennt er niemand anderen als den damaligen Chef der Agentur, Robert Taylor. "The Arpanet was not the Internet", hat dieser 2004 in einem Email kundgetan. Statt ARPA war es vielmehr das PARC, das Palo Alto Research Center von Xerox. Hier war das Ethernet erfunden worden, jenes Netz, das Computer unterschiedlichster Herkunft miteinander verbinden sollte. Unglücklicherweise besaß Xerox zu jener Zeit ein Management, das die Potenziale seines Labors nicht wirklich verstand. Und so musste ein Steve Jobs kommen, der 1979 mit Risikokapital von Xerox in Höhe von einer Million Dollar ausgestattet wurde, um die PARC-Innovationen (vor allem das Graphical User Interface) zu realisieren.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 24.7.2012, L. Gordon Crovitz: "Who really Invented the Internet?"

SAP wächst um 18 Prozent im zweiten Quartal...

... auf 3,9 Milliarden Euro. Dabei scheint der Erwerb von SuccessFactor im vergangenen Februar der alles entscheidende Erfolgsfaktor gewesen zu sein. Im Zwölf-Monats-Vergleich stieg hier der Umsatz um 112 Prozent. Allein der Cloud-Umsatz habe mit 69 Millionen Euro zubuche geschlagen. Und auch HANA, die In-Memory-Plattform, sei mit 89 Millionen Euro auf der Zielgeraden in Richtung 320 Millionen Euro Jahresumsatz. Der Netto-Gewinn betruf 661 Millionen Euro, ein Plus von zwölf Prozent. SAP beschäftigt momentan 60.972 Mitarbeiter weltweit, 13 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Apple versus Samsung: "Der Patentprozess des Jahrhunderts"...

... beginnt nächste Woche, nachdem der Gütetermin zwischen den beiden Parteien offensichtlich nichts gebracht hat. Jedenfalls hat das Wall Street Journal dem Patentstreit zwischen Apple und dem Koreaner Samsung diese Überschrift gegeben. Es geht vor allem um Designfragen des iPads und des iPhones. Apple wirft Samsung vor, hier einfach abgekupfert zu haben - womit zugleich auch das Google-Betriebssystem Android, mit dem die Smartphones vom Typ Galaxy aussgestattet sind, in das Zentrum der Auseinandersetzung gerät. Beim Gütetermin haben allerdings beide Parteien nach Auskunft von Computerworld einige Punkte fallengelassen. Dies hatte das Gericht gefordert, um den Prozess überhaupt managebar zu machen.

Montag, 23. Juli 2012

Google: Ein Gigant entsteht...

... der nun auch schon 12,21 Milliarden Dollar im Quartal umsetzt und dabei 2,51 Milliarden Dollar Gewinn macht. Das heißt: diese Firma, die eigentlich alles verschenkt, damit sie nichts anderes als Werbung verkaufen kann, wobei sie ein bißchen Motorola-Hardware vermarktet, ist auf dem besten Weg, auch unmsatzmäßig ein Gigant zu werden.

Twitter oder TVitter? Bei den Olympischen Spielen...

... kooperiert der Kurznachrichtendienst für jedermann mit dem Fernsehsender NBC. Millionen von Twittereien - so wird erwartet - werden täglich rund um die Spiele in Londonvon den Athleten, deren Familien und den Fans in alle Welt gesandt, konsolidiert und gesammelt auf einer einzigen Twitter-Site, ergänzt um persönliche Details aus dem NBC-Portfolio. Momentan nutzen monatlich 140 Millionen Menschen Twitter, über die Olympischen Spiele hofft Twitter nun, mehr Menschen zu erreichen und sein Geschäftsmodell auf kräftigere Beine zu stellen. Eine entsprechende Meldung wird für heute erwartet.

Apple präsentiert morgen ihre Quartalszahlen...

... und alle Welt erwartet, dass iPhones und iPads wieder ein Wachstum von 40 Prozent hingelegt haben. Derweil wird schon in den Medien herumgealbert, und das Lied von der Großmutter, die im Hühnerstall Motorrad fährt, hat eine neue Strophe erhalten: "Meine Oma schneidet Schnittlauch auf dem iPad, auf dem iPad..."

Sonntag, 22. Juli 2012

Zum Vergleich: Microsoft riskiert wenigstens etwas...

... wenn man die Sechs-Milliarden-Dollar-Abschreibungen auf das letzte Quartal anschaut. Im Unterschied zu IBM, dem ältesten und wohl auch kältesten IT-Konzern der Welt. Microsoft machte trotzdem noch 21,8 Milliarden Dollar Gewinn bei einem Umsatz von 73 Milliarden Dollar. Dahinter stehen zwar nur vier Prozent Wachstum, aber mit Blick auf das neue Geschäftsjahr, das ab Oktober Windows 8 als Kassenfüller haben wird und später dann auch noch Office 2013, kann man ganz zuversichtlich sein. Und wiederum fragt man sich: Was sind die Knüller bei IBM?