Samstag, 20. Oktober 2012

Big Data: Nur 20 Prozent der gespeicherten Daten...

... werden auch tatsächlich genutzt, meint mit der nicht hinterfragbaren Autorität eines Beraters von Ernst & Young Rashmi Joshi in der Financial Times. Man könnte auch behaupten, dass das Management der meisten Unternehmen 80 Prozent der versammelten Intelligenz ihres Unternehmens, also der Mitarbeiter ungenutzt lassen.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 17.10.2012: "Business yet to respond to big data challenge"

DER CRASH, DER AUS DEM COMPUTER KAM


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Heute: 
Was seit 2008 als CDOs die Finanzwelt plagt, das war beim Crash von 1987 die Portfolio Insurance - eine Versicherung, die nur in guten Zeiten funktioniert. Es war vor allem ein Stück Software, das prpmpt den Crash vor 25 Jahren auslöste.

Freitag, 19. Oktober 2012

Google - oder das andere Ende der IBM


Kommentar. Google bleibt eine Wachstumsstory - selbst in schwierigen Zeiten. Auch wenn der Erwerb von Motorola der Grund dafür war, dass der Umsatz um 45 Prozent stieg, selbst ohne dieses Segment stieg der Umsatz um 19 Prozent. Aber den verwöhnten Anlegern ist das nicht gut genug. Sie erwarten dann zumindest einen Anstieg des Gewinns, was zumeist auf Kosten der Zukunft geht. Wir sehen es ja an IBM, die von einem Quartal zum anderen ihre Zukunft verkauft - durch steigende Gewinne bei sinkenden oder zumindest schwankenden Umsätzen. Übrigens beide Unternehmen sind sich vielleicht ähnlicher als man auf den ersten Blick meinen könnte. IBM und Google setzen auf Big Data. IBM verkauft die Werkzeuge, der andere die Ergebnisse. Für den einen ist es ein Produkt, für den anderen ein Geschäftsmodell. Wenn man die Werkzeuge von IBM einsetzt, ist die Folge, dass der Profit rauf und der Umsatz runter geht. Wenn man Big Data als Geschäftsmodell versteht, dann ist es genau anders herum. Big Blue wäre möglicherweise heute jene beispielhafte Unternehmung, das Vorbild des 21. Jahrhunderts, wenn sie beides miteinander kombiniert hätte. In den siebziger Jahren haben Auguren genau dies in IBM mit Blick auf das Jahr 2000 gesehen. Doch IBM hat sich lange vor Akers, Gerstner, Palmisano und Romnetty entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Der Weg, der irgendwann im Namenlosen enden wird. Aber könnte ja heißen, dass zuvor der Konzern aufgespalten wird - zur Sicherung des Profits. Und Google könnte dann im Wettstreit mit Apple schauen, welche Teile man übernehmen wird.
Es kann indes auch sein, dass eines Tages ein Unternehmer, ein richtiger Unternehmer, an die Spitze des Unternehmens tritt und den Giganten endlich entfesselt. Angst muss man davor nicht haben. Denn mit Google und Apple hat IBM Mitbewerber, die sehr wohl eine weitere, mächtige Konkurrenz vertragen könnten.
Es ist bereits jetzt gut, dass Google einen Gegner wie Apple hat. Das hält beide Unternehmen in Atem. Und Wettbewerb ist immer noch besser als jede Kartellklage, sollte übrigens auch nicht durch irgendwelche blödsinnigen Patentklagen gestört werden. Aber die Justiz braucht ja auch ihre Bühne...
Raimund Vollmer

Google: Umsatz rauf, Profit runter

Fast schon die Ausmaße eines Crashs hatte gestern die vorzeitige Verkündung der Quartalsergebnisse von Google. Der Druckdienstleister des Suchmaschinenimperiums hatte aus Versehen vorzeitig die Ergebnisse publiziert. Und weil darin zwar der Quartalsumsatz um 45 Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar gestiegen war, aber der Gewinn von 2,73 Milliarden Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 2,18 Milliarden Dollar gesunken war, nahmen es die Anleger dem Unternehmen richtig übel und ließen den Kurs der Aktie um neun Prozent abstürzen. Er musste sogar angehalten werden und beendete schließlich den Tag mit einem Minus von acht Prozent.
Kein Mensch schien sich dafür zu interessieren, dass Google der Umstieg auf eine Multiscreen-Umgebung geschafft hat. Neben den Desktops mit ihren großen Bildschirmen hat sich Google voll und ganz auf die Mobilwelt eingestimmt, aus der bereits acht Milliarden Dollar Umsatz generiert werden. Höhere Kosten bei sinkenden Werbepreisen haben andererseits das Geschäftsergebnis verhagelt. Und der Erwerb von Motorola Mobility hat auch nicht gerade zu einer Verbesserung der Erlös-Situation geführt. 527 Millionen Dollar Verlust brachte Motorola in dem am 30. September beendeten Quartal ein.
Nichtsdestotrotz: Inzwischen bevölkern eine halbe Milliarde Android-Geräte die Erde. Und täglich kommen 1,3 Millionen dazu.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 18.10.2012: After Google disappoints, Page points at future growth chances

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Click zurück: Vor 15 Jahren wurde Bill Gates der reichste Mann der USA

Jedenfalls machte ihn dazu das Magazin Forbes. Sein Vermögen damals: 6,3 Milliarden Dollar.

Der Google-Click ins Data Center der Welt

So sieht also eine Cloud aus: Erstmals gewährt das Suchimperium Google der Welt einen Blick in seine gigantischen Datenzentralen. 
CLICKEN SIE SICH DOCH MAL REIN: HIER.

Richterin: Apple soll mehr Zahlen veröffentlichen...

... wenn das Unternehmen der Meinung sei, dass der durch Samsungs Patentverletzungen entstandene Schaden größer sei als die die Milliarde Dollar, die ihr das Gericht zugestanden hat. Das Verfahren war von Lucy Koh am Bezirksgericht von Nordkalifornien geleitet worden und steht momentan zur Berufung bei der nächsthöheren Instanz an. Apple veröffentlich in seinen Quartalsergebnissen keine nach Produktgruppen geordnete Profitmargen. Die Kalifornier behaupten, dass diese Kennzahlen für den Wettbewerb wertvolle Informationen enthalten würden, die man nicht preisgeben werde. Die Gerichte nutzen zur Beurteilung der Lage Daten, die Marktforschungsunternehmen wie IDC bereitstellen. Allerdings werden diese nicht veröffentlich, da IDC davon lebt, dass dieses Institut seine Rechercheergebnisse auch anderen verkaufen kann. Journalyse-Quelle: Computerworld, 17.10.2012: Apple financial data may be unsealed in Samsung case

Mittwoch, 17. Oktober 2012

IBMs Qual-Tal: Hauptsache der Profit stimmt...


... möchte man meinen, wenn man sich das jüngste Quartalsergebnis dieses einstmals so stolzen Unternehmens anschaut. Mit insgesmt 24,7 Milliarden Dollar Umsatz lagen hier die Zahlen um fünf Prozent unter denen des Vergleichszeitraum des Vorjahres.Dabei kam Big Blue auf dem Heimatkontinent, den "Americas", mit einem Minus von vier Prozent auf 19,4 Milliarden Dollar noch ganz gut davon. Im EMEA-Sektor (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) waren es indes neun Prozent die fehlten. Hier kamen nur 7,2 Milliraden Dollar rein. Selbst die doch so expansionsbestimmte Region Asia-Pacific musste sich mit einem Plus von einem einzigen, winzigen Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar begnügen. So weit die regionale Sicht. Geht man nach Produktgruppen, wird einem auch nicht wohler. Die Global Technology Services buchten 9,9 Milliarden Dollar und damit vier Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Global Business Services machten sogar mit einem Umsatz von 4,5 Milliarden Dollar ein Minus von sechs Prozent. Sogar die Software-Umsätze blieben mit 5,8 Milliarden Dollar ein Prozent unter den Zahlen des Vorjahres. Middleware-Produkte, gestern noch Star der Bilanz, hatten auch nicht gerade eine Erfolgssträhne. Mit WebSphere, Tivoli und Lotus machte IBM 3,6 Milliarden Dollar Umsatz, ein Prozent weniger als 2011 im 3. Quartal.
Arg erwischte es den Sektor Systems & Technology Division. Der stürzte um 13 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar ab.
Kommentar. 
Beim Rätselraten um die Ursachen dieses sicherlich auch weltkonjunkturell bestimmten Ergebnisses meinen die Analysten, dass die großen Kunden zunehmend davon abrücken, große Projekte nur noch großen Lieferanten anzuvertrauen, sondern diese klugerweise auf kleinere zu verteilen. Das lässt hoffen, dass diese elende Großmannssucht, die inzwischen die gesamte Wirtschaftswelt erfasst hat, endlich ein Ende findet. Bei dem vor 25 Jahren mit dem Reengineering der Geschäftsprozesse gestarteten Versuch, auf der Lieferantenseite die Zahl der Betriebe zu verkleinern, haben die Einkaufsabteilungen gänzlich den Überblick über den Markt und seine Wettbewerbsschancen verloren - an eine Management-Bürokratie, die sich in erster Linie mit der Verteilung der Jobs selbst vollfraß. Die Anwender müssen ihre Projekte wieder selbst in die Hand nehmen, wissen, was sie wollen und es auch durchhalten können. Dieser Wandel wird sich fortsetzen.
Wehe dem, der sein Prestige, nur mit den Big Playern zusammenzuarbeiten, also mit den angeblichen Profis, über die Chance erhebt, mit Partnern zusammenzuarbeiten, die in erster Linie daran interessiert sind, das Projekt zu stemmen! Er wird sein blaues Wunder erleben. Eine Umkehr ist dringend geboten. Hoffentlich unterstützen die Vorstände dies. In der Arroganz der großen, weiten Welt haben sie sich nun lange genug gebadet. Jetzt wartet auf die Anwender-Kunden die große Herausforderung. Dass Insourcing da wieder ein Thema wird, sollte man - trotz Wolken-Schieberei - nicht übersehen.
Raimund Vollmer

Großbritannien verweigert Auslieferung eines Hackers an die USA...

... mit der Begründung, dass der seit zehn Jahren von der amerikanischen Justiz verfolgte Hacker schwer erkrankt sei. Er habe Depressionen und leide unter dem Asperger Syndrom. Zu Beginn des Jahrhunderts habe Gary McKinnon das US-Militätnetz geknackt und wichtige Geheiminformationen gelöscht. Deswegen sei er im November 2002 von einem US-Gericht angeklagt worden.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 16.10.2012: U.K. Blocks Extradition of Alleged Hacker

PC-Absatz verhagelt Intel den Gewinn im 3. Quartal...

...meldet der Chipweltmeister einen Rückgang des Profits um 14 Prozent. 500 Millionen Dollar kostet nun der Abbau der Produktionskapazitäten, mit dem Intel auf diese Entwicklung im PC-Geschäft reagiert. Denn auch das laufende vierte Quartal verheißt keine Linderung. Auch nicht die Auslieferung von Windows 8 werde die Aussichten im Weihnachtsquartal sonderlich verbessern heißt es. Selbst die Ultrabooks, die 1000 Dollar und mehr kosten, können gegen den Ansturm der Tablettcomputer nichts ausrichten. 2,97 Milliarden Dollar machte Intel im dritten Quartal, im Vergleichszeitrum des Vorjahres waren es 3,47 Milliarden Dollar gewesen. Der Umsatz fiel um 5,5 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar. Die Kapitalinvestitionen in 2012 werden von den ursprünglich geplanten 12,5 Milliarden Dollar um 1,2 Milliarden auf 11,3 Milliarden Dollar gesenkt - als Folge der veränderten Nachfrage.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 16.10.2012: Intel's Profit Drops 14% as PC Demand Falls

Rück-Click 1992: Alles "kurz & klein"


Der Re­engi­neering‑Papst Michael Ham­mer, Präsident der Be­ra­tungsfirma Hammer & Co. in Cambridge (Massa­chu­setts), for­der­te lauthals, dass Unter­neh­men ihre Systeme »kurz und klein schla­gen« oder gar »in die Luft jagen« sollten.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Typisch IBM: Mehr Proft, weniger Umsatz

IBMs Gewinn stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um 5,9 Prozent auf 3,88 Milliarden Dollar. Die Umsätze sanken derweil um 3,3 Prozent auf 25,78 Milliarden Dollar zurück. In der Sparte Computersparte Systems and Technology purzelten die Einnahmen gar um 9 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar

IT-Asset Management: Nur 55 Prozent der Daten sind korrekt...

... meint in einer Studie die Marktforschung Nucleus Research. Dies gilt zumindest für Unternehmen, die kein ausgesprochenes IT-Asset-Management-System einsetzen, sondern auf traditionelle Weise versuchen, den Überblick über die IT-Bestände zu gewinnen. Wer allerdings entsprechende Software installiert, kann mit einer Steigerung auf im Schnitt 88 Prozent rechnen. Und wer dann auch noch seine Prozesse darauf abstimmt, erhält eine Genauigkeit der Daten zwischen 95 und 100 Prozent.
Journalyse-Quelle: alfabet/nucleus research

IPO-System: Nasdaq folgt IBM-Ratschlägen...

... meldet das Wall Street Journal. Nach der 500 Millionen Dollar teuren Pleite beim Börsengang von Facebook im Mai 2012 hat die amerikanische Börse Nasdaq bei IBM eine Untersuchung des Systems in Auftrag gegeben mit dem Ziel, Empfehlungen zu formulieren, die helfen, eine ähnliche Katastrophe künftig zu vermeiden. IBM hat diese Ratschläge jetzt vorgelegt. Woraus sie allerdings bestehen, ist unbekannt. Es sei ein "top-to-bottom"-Ansatz heißt es lediglich.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 16.10.2012: Nasdaq: Systems Review 'Essentially' Complete

Watson: Einen "Computer der dritten Generation"...

... nennt der IBMer Manoj Saxena, General Manager für Watson Solution, diesen Urtyp eines kognitiven Systems, das 2011 die Quizshow Jeopardy gewann.  Computer der dritten Generation waren allerdings bereits die Rechner der /360 und der /370. Ein Computer der vierten Generation, das sogenannte Future System, wurde nie angekündigt - aus Angst, die Kompatilbilität zu den bestehenden Mainframes zu verlieren. Allenfalls die 1978 vorgestellte /38, später - 1988 - in AS/400 umgetauft, galt als ein Derivat dieses Future Systems. Das Projekt wurde - so ist's wohl überliefert - 1973 eingestellt, also bald 40 Jahre her. Wenn IBM damals dieser Spur mit aller Konsequenz gefolgt wäre, wer weiß, was dann aus diesem Unternehmen geworden wäre...

Apple & Google: Flops & Maps


»Apple-Maps ist das am wenigsten akzeptierte Produkt aus Cupertino seit der Vorstellung des Newton im Jahre 1993. Maps ist das Kind einer schmutzigen Scheidung zwischen zwei der mächtigsten Firmen der Welt.«

Forbes magazine

Rück-Click 1991: Wort zum Dienstag

1991: »In 200 Jahren werden wir alle gleich reich sein. Das Wachstum in den unterschiedlichsten Teilen der Welt wird sich nach und nach angleichen.«
Merton Miller, Nobelpreisträger von 1990[1]


[1] Die Welt, 18.2.1991, Renate Merklein, Peter Pfister: »Merton Miller: Dreht nicht an der Steuerschraube«

Montag, 15. Oktober 2012

Acht Millionen Livestreams bei Felix Baumgartners Sprung...

... und damit eine neue Rekordmarke in dieser Disziplin. Damit rückt YouTube erstmals den Fernsehsendern in der Zahl der Zuschauer, die gleichzeitig dasselbe sehen, ganz nah auf die Pelle.

Softbank: 20 Milliarden Dollar für Sprint...

... und eine Beteiligung in Höhe von 70 Prozent des Japaners an dem amerikanischen Netzbetreiber. Dies wurde heute gemeldet. Dabei steht das Mobilgeschäft im Vordergrund, wobei beide Unternehmen auf der Endgeräteseite das iPhone pushen und im Netzbetrieb auf Ericsson setzen. Im Preis inbegriffen sind acht Milliarden Dollar an frischem Kapital, das zur Erweiterung und Verbesserung des Netzes in den USA eingesetzt werden soll.

Rück-Click 1955: Angst vor Robotern



1955: »Auch die kleinste wirtschaftliche Existenz wird bald nicht mehr vor der Konkurrenz der Roboter sicher sein – nicht einmal die Toilettenfrau, die sich ebenso ersetzen lässt wie der Portier oder Werkspolizist.«
Robert Oppenheimer, Atomforscher (1904-1967)[1]


[1] Der Spiegel, 27. Juni 1955: »Industrie – Automation – Die Revolution der Roboter«

Sonntag, 14. Oktober 2012

Rück-Click 1994: Stephen Hawking & Computer-Viren

1994: »Computerviren entsprechen den gängigen Definitionen von Lebensformen, auch wenn sie keinen eigenen Stoffwechsel haben. Sie nutzen den Metabolismus des Wirtcomputers, den sie infizieren und werden so zu Parasiten.«
Stephen Hawking, Astrophysiker, auf einer Computermesse in Boston
Journalyse-Quelle: Vollmer-Archiv