Freitag, 26. Juli 2013

"Jeder vierte traut dem Internet gar nicht mehr"...

... titelt heute die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Sie zitiert dabei eine Umfrage des Lobby-Verbandes Bitkom. Vor allem dem Staat gegenüber ist die Skepsis sehr stark gestiegen. "Nur ein Drittel (34 Prozent) gibt an, staatlichen Behörden sehr starkes oder starkes Vertrauen entgegenzubringen. Vor zwei Jahren hatte noch mehr als die Hälfte der Internetnutzer (52 Prozent) sehr starkes Vertrauen in staatliche Stellen. Vor allem der Anteil derjenigen. die staatlichen Stellen überhaupt nicht vertrauen. ist massiv gestiegen, von 11 Prozent auf 20 Prozent." So die FAZ*.
Kommentar. So wie wir dem Staat unsere Steuern erklären müssen, so können wir eigentlich verlangen, dass der Staat uns jährliche unsere Daten erklärt. Klar, ersteres bringt Geld, da andere kostet Geld. Aber wofür zahlen wir eigentlich Steuern? Und wenn Big Data sich so lohnt, dass damit sogar für uns Bürger kostenlose und für die Betreiber zugleich hochprofitable Services  (Google, Facebook etc.) erwirtschaftet werden können, dann können die Kosten gar nicht so "teuer" sein. Beim Sammeln der Daten gibt es ja offensichtlich auch staatlicherseits keine Kostenbremse. Eine Politik, die als Legislative diesen Namen verdient, hätte schon längst (und damit sind die letzten vierzig Jahre gemeint) hier kreativ und inspirativ werden müssen. Da Kontrolle in unserem Staat ein Weichspüler ist, hat die Bürokratie immer ein leichtes Spiel mit uns. Ralf Dahrendorf brachte es in den 60er Jahren bereits auf den Punkt: "Die Bürokratie ist Träger und Potential der politischen Macht." Weil bei allem, was die Legislative will, ihre wichtigsten Protagonisten, die Kanzler, Minster und parlamentarischen Staatssekretäre, an der Spitze der Exekutive stehen, ist die Bürokratie immer im Vorteil. Sie macht mit uns, was sie will. Und wir stehen staunend da und schauen zu. Es ist wie in Zeit der Feudalismus. Das Volk darf bei den Festlichkeiten des Adels Zuschauer sein. Raimund Vollmer

* Interessant ist, dass dieser Bericht in der Printausgabe im Wirtschaftsteil veröffentlicht wird, in der Online-Ausgabe aber im Feuilleton.  Es ist ein Zeichen dafür, dass die FAZ etwas orientierungslos mit diesem Thema umgeht.

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