Freitag, 15. März 2013

Samsung stößt in die vierte Galaxis vor...



Samsung GS4 ... und präsentierte jetzt das Galaxy S4. Es ist größer, schärfer, schneller, besser. Was hätten wir auch anderes erwarten können? Besonderer Gag: die Kamera in der Vorderfront und die der Hinterfront können beide gleichzeitig eingeschaltet werden. Das ist das Feature, das wir bei unseren vielen Videoanrufen schon immer gewünscht haben...
Siehe auch HIER (Wall Street Journal)

Donnerstag, 14. März 2013

Google tauscht die Säge um...


... und macht es durch die Verbannung von Werbeblocker-Apps für Android-Geräte für die Kunden nicht gerade einfacher, lästige Werbung zu vermeiden. Werbung, von der vor allem Google prächtig lebt. Also der Ast, auf dem man sitzt. Werbeblocker-Apps sind die entsprechende Säge. Deswegen hat Google jetzt alle Apps, die Werbung auf Android-Geräten blockieren, aus Google Play entfernt. Man kann solche Apps aber nach wie vor an anderen Stellen kostenlos downloaden – zum Beispiel hier.

Google stellt das natürlich völlig anders dar, berichtet die Welt. Der Grund sei vielmehr, dass die Anbieter dieser Apps sich nicht an die Vorgaben hielten. In den Bestimmung von Google heißt es, dass durch Apps keine "Dienstleistungen von Dritten beeinträchtigt, gestört oder beschädigt werden" dürfen. "Um Google Play Nutzern eine positive Nutzererfahrung zu bieten, entfernen wir Apps, die gegen unsere Richtlinien verstoßen", wird ein Google-Sprecher von der Welt zitiert. Ricke, racke – man hört schon die neue Säge, die jetzt an Googles Ast sägt. Denn bei manchem genervten User dürfte es "Bing" oder "Yahoo" machen...

Deutschland ist nur effizient, aber nicht innovativ...

(Kommentar) ... haut nun auch das Wall Street Journal in dieselbe Kerbe wie Ihre Journalyse. Am Beispiel der Förderung von Startups in Berlin berichtet das Kapital-Blatt über die Art von Unternehmen, die in Deutschland als Newcomer vor allem in der IT-Szene eine Chance auf Finanzierung und Betreuung haben. Nicht jene, die mit pfiffigen und innovativen Ideen auftreten, werden gefördert, sondern die, die ihre Stärke in der Umsetzung haben. Kurzum: Die Langweiler sind bei uns die Lieblinge. Das war vor 40 Jahren so, das wird auch so bleiben. Die Frage ist nur, ob das auf Dauer genügt. Der Niedergang der CeBIT lässt daran zweifeln. Und man scheint dem entgegentreten zu wollen, indem man nun statt der IT-Chefs die Finanz- und Marketingvorstände nach Hannover locken möchte. Das heißt: das Konzept ist künftig komplett auf Langweiler abgestellt.

Apple ist in der Defensive...

 ... meint das Wall Street Journal in einer Story, die unter ihren Lesern in Europa gleich zu den am meisten gelesenen wurde. Und warum Apple in die Verteidigungsposition gedrängt wurde, zeigen ein paar Zahlen, die jüngst IDC veröffentlichte. Demnach besaß Apple 2012 an den Smartphone-Auslieferungen nur noch einen Marktanzeil von 19 Prozent weltweit, Googles Android aber 70 Prozent. Und nach Meinung der Marktforscher werden Tablets, die mit Android betrieben werden, in 2013 die iPads als Spitzenreiter verdrängen. Es gibt nur noch eine Insel der Seligen - die USA selbst. Da dominieren im Smartphone-Geschäft noch die Apple-Produkte.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 13.3.2013: In Rare Move, Apple Goes on the Defensive Against Samsung

Mittwoch, 13. März 2013

Das Apple-Wunder: Profit durch Hardware

Während sich IBM aus dem direkten Endgerätegeschäft komplett herausgezogen hat, triumphiert hier Apple und bezieht aus diesem Geschäft den Großteil seiner Gewinne - durch Hardware. Eigentlich ist dies eine schallende Ohrfeige in das Gesicht der Manager, die seit zwanzig Jahren den einstigen Weltmeister aller Rechnerklassen führen. "Das sind doch alles Commodities", hieß die Formel der Resignation, mit der Big Blue auf den Margenverfall bei PCs reagierte. Dahinter steckte eine Menge Verachtung, für Apple erwiesen sich die Commodities als Kronjuwelen. Obwohl Apple für die Herstellung von guter Software berühmt sei, meint jetzt das Wall Street Journal, würde das Unternehmen das meiste Geld mit der Hardware verdienen, auf denen diese Software exklusiv läuft. Apple hat das Modell realisiert, das IBM mit der Vorstellung von OS/2 und PS/2 1987 auch gerne durchgesetzt hätte. Der Mikrokanal sollte die Hardware vor Nachbauten und Ausplünderung durch Mitbewerber verhindern, OS/2 sollte - trotz der Nähe zu Mcrosofts Windows - irgendwann das iOS dieser IBM-Welt werden. Aber IBM bekam weder die Mitbewerber in den Griff noch den Partner Microsoft. Dessen Geschäftsmodell, dass aller Profit aus der Software kommt, beherrschte die Szene. Apple, zehn Jahre später von Microsoft gerettet, stellte sich da weitaus klüger an, propagierte unverdrossen seine proprietäre Hardware-Strategie und setzte sich durch. Nun schlagen Google & Co. zurück. Über das Betriebssystem Android können sie die Apple-Welt nicht erobern, aber über die Apps. Und wenn man sich dann wie bei der Kartensoftware ein wenig dämlich anstellt, hat man plötzlich Google Maps an der Backe, gefolgt von E-Readern der Kindle-Art oder wem auch immer. Alles drängt bereits in die nächste Stufe - von der Anwendung zur Content-Ebene. Und da kommen die anderen Oligarchen ins Spiel: neben Google, Facebook, Amazon und nun auch immer mehr Twitter. In diesem Kampf der Giganten spielt IBM keine Rolle mehr, sie hat sich selbst ins Aus geschossen. Mit der Konzentration auf Big Data erschließt sie sich zwar die Content-Ebene, aber nicht um daraus Nutzen für den Endverbraucher zu generieren, sondern nur für institutionelle Anwender. Sie sorgt dafür, dass ihre Kunden alles über die Welt von Otto Normalverbraucher wissen, aber für sie selbst bleiben die Endverbraucher eine anonyme Menge. Big Data ist die dicke Bertha des IT-gesteuerten Marketings, die größte Kanone, die auf die kleinsten Spatzen schießt. Google, wahrscheinlich der mit Abstand größte Anwender von Big Data ist da in einer ganz anderen Situation: Google hat - ebenso wie Apple, Facebook, Twitter und Amazon - den Spatz bereits in der Hand.
Raimund Vollmer
PS: IBM gibt es ja nicht gerne zu, aber ihr Profitmodell basiert auch auf reiner Hardware - auf den Mainframes, die zusammen mit der an die Großrechner gekoppelten Software mehr als die Hälfte des Gewinns ausmachen. Wie bei Apple dulden auch die IBM-Kunden diese Form der Ausbeutung. Nur ist es bei den Privatleuten der Apple-Welt deren eigenes Geld, das sie hier verbraten, indem sie für iPhones, iPads & Co. Premium-Preise bezahlen. Bei den Mainframern aber ist es das Geld, das der Firma gehört. Und da wird auf Dauer jeder Aufsichtsrat einmal hellhörig...

Cybercrime: Wenn die Amis zurückschlagen...

(Kommentar) ... dann gäbe es über kurz oder lang massive Aufstände in China, meint ein Leserkommentar im Wall Street Journal, nachdem das Blatt mit vielen Worten und wenig Fakten auf die Bedrohung durch vornehmlich und mutmaßlich chinesische Hacker hingewiesen hat. Offensichtlich macht da eine Lobby derart mobil gegen die Bedrohung durch Cyberkriminelle, dass man nicht mehr erkennen kann, ob die Gefährdung nun real ist oder nur Public Relations. Auf jeden Fall glaubt dieser Leser, dass die Amerikaner im Gegenzug zu den Attacken aus China, bei denen man nicht sagen kann,
  • ob dahinter nun Regierungsaufträge stehen oder nicht, 
  • ob es Einzeltäter sind oder Teams, 
einfach eigene Attacken auf die Infrastruktur Chinas fahren solle. Denn das Reich der Mitte sei weitaus mehr gefährdet als der schlafende Riese namens USA. Da fragt man sich: Was braut sich da zusammen? Denn solche Gedanken gehören ja zum ureigenen Geschäft der Geheimdienste...
 Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 12.3.2013: U.S. Steps Up Alarm Over Cyberattacks

VISA: Zwei Milliarden Dollar Cybercrime-Schaden VERHINDERT...

... durch Einsatz von Analyse-Instrumenten, die permanent nach möglichen Betrugsmustern fahnden und sie entdecken, bevor Schaden entstehen kann. So seien potentielle Betrugssituationen im Wert von zwei Milliarden Dollar aufgedeckt worden. Im Einsatz kommt dabei die Hadoop-Software, die in der Lage ist, 100 Prozent aller Transaktionen im Zusammenhang mit der Kreditkarte zu verfolgen. Zuvor waren es nur zwei Prozent gewesen. Dabei können bis zu 500 Aspekte durchgerechnet werden, 2005 waren es erst 40 Blickwinkel gesehen, aus denen die Transaktionen betrachtet werden können. Hinzu kommt, dass die Zahl der Modelle, nach denen die unterschiedlichen Marktsegmente in ihren Operationen durchleuchtet werden, von eins auf 16 gestiegen sind.
Journalyse-Quelle: The Morning Download: Visa IDs $2 Billion in Potential Cyber Fraud

Dienstag, 12. März 2013

Jugendliche: Kein Vertrauen in die Seriosität des Internets

Zahl der Jugendlichen, die im Jahr 2012 angaben, das Internet täglich zu nutzen, in Prozent:
 68
Zahl der Jugendlichen, die im Jahr 2012 angaben, dem Internet als seriöse Nachrichtenquelle zu trauen, in Prozent: 
 11
Quelle: Brand eins

CeBITter: "Die stärkste Veranstaltung des Jahres"...

... lobt sich selbst das Management der CeBIT in Hannover in einer Pressemitteilung. Und dann kommt dieser Text: "Die CeBIT als weltweit wichtigste Veranstaltung für die digitale Wirtschaft hat in diesem Jahr weiter an Qualität gewonnen. „Das internationale Geschäft stand klar im Vordergrund“, sagte Frank Pörschmann, Vorstand der Deutschen Messe AG, am Samstag zum Abschluss der CeBIT 2013 in Hannover". Dann wird auf den Knopf "weiterlesen" verwiesen. Aber der funktionierte am heutigen Dienstag nicht. Stattdessen erschien eine leere Seite. Ziemlich starke Veranstaltung...

IT-Chefs: Beim nächsten Boss wird alles besser...

(Kommentar) ... möchte man anstimmen nach der Lektüre eines Berichts über die "next-gen leaders" in der IT, die jetzt das Branchenblatt "Computerworld" seinen Lesern präsentierte. Allerdings ist es fraglich, ob man über die Seite 2 dieses Berichts hinauskommt. Zu sehr ähnelt das, was man bis dahin gelesen hat, dem, was man schon vor zwanzig Jahren gelesen hat - und zwanzig Jahre davor ebenso. Dass die IT mehr sein soll als nur das Rückgrat eines Unternehmens, geschenkt. Dass die IT mehr das aktive Geschäft unterstützen soll, gegähnt. Dass man Kreativität und Wandel fördern will, der Büroschlaf hat einen nun endgültig gepackt.
Zehn Minuten später, in denen auch nichts wesentliches geschah, möchte man diesen jungen Leuten, die da vorgestellt werden, nur eines wünschen: einen Chef an der Spitze des Unternehmens, der es diesen "next-gen leaders" erlaubt, Fehler zu machen. Denn sie sind die Basis echten Fortschritts. Der größte Fehler aber ist es, keine Fehler machen zu dürfen. Andererseits ist genau dies seit 100 Jahren das Geschäftsmodell der IBM. Deshalb gibt es diesen Koloss immer noch - und all die anderen auch. Da muss man nicht weit gucken...
Raimund Vollmer

Montag, 11. März 2013

US-Firmen 2012: 166 Milliarden Dollar Gewinnzuwachs im Ausland geparkt...

...meldet das Wall Street Journal über die Profitgenerierung bei 60 großen US-Firmen. Bei der Auswahl der Firmen für diese Studie hatte man als Schwellwert einen Betrag von fünf Milliarden Dollar festgelegt, den diese Unternehmen 2011 bereits außer Landes geparkt hatten, um das Geld vor Zugriff durch die amerikanischen Steuerbehörden zu schützen. Insgesamt haben sich diese im Ausland eingelagerten Gewinne auf die Rekordsumme von 1,3 Billionen Dollar aufsummiert. Microsoft allein hält 60 Milliarden Dollar außerhalb der USA, Apple ist mit 40 Milliarden Dollar dabei, Oracle hat 20 Milliarden Dollar angespart.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 10.3.2013: More U.S. Profits Parked Abroad, Saving on Taxes

Bucks around the clock: Der Preis pro MIPS

Vor 30 Jahren kostete ein Mainframe-MIPS rund 100.000 Dollar. Vor 20 Jahren waren es 15.000 Dollar. Inzwischen wird von 2000 bis 3000 Dollar gesprochen - auf einem zIIP-Spezialprozessor sind es 150 bis 200 Dollar. Oder hat jemand bessere Zahlen? Siehe auch HIER.

Sonntag, 10. März 2013

Rück-Click 1983: Computerspionage der anderen Art

Heute will man vor allem wissen, was auf den Computern an Informationen steckt, vor 30 Jahren war das, was in ihnen an Technologie steckte, nicht minder wichtig. Vor allem der Ostblock interessierte sich für die neueste Technologie. "Unter Mithilfe geldgieriger Verräter und naiver Geschäftsleute stehlen sie systematisch technische Geheimnisse", schrieb damals Reader's Digest und erinnerte dabei an einen Fall aus dem Jahr 1983. Wir zitieren:
"Anfang 1983 traf in Kapstadt eine Sendung amerikanischer Computerteile ein, die angeblich einer südafrikanischen Firma namens Microelectronics Research Institute (MRI) zugedacht waren. Es handelte sich um eine von 15 Sendungen, die im Lauf des voraufgegangenen Jahres angekommen waren. Das Prunkstück war ein VAX 11/782, ein enoirm leistungsfähiger Computer, der Raketen leiten oder militärische Manöverbeobachten kann. Nach einer Veröffentlichung der amerikanischen Zollbehörde wurde jede Sendung nach Eintreffen an einem vom MRI-Eigentümer - einem gewissen Richard Müller - gegründete4 Briefkastenfirma übergeben und später an eine in Luzern eingetragene Firma weitergeleitet. Alles in allem waren so schon an die 25 Tonnen Computerhardware,-ersatzteile und -programme zusammengekommen, die bis Oktober 1983 in unaffällige Container umgepackt und dann auf dem schwedischen Frachter M/V Elgaren verladen worden waren. Reiseziel: die Sowjetunion."
Doch die Amerikaner bekamen diese Transaktion spitz und ließen den Frachter stoppen. Doch das war alles andere als einfach. Zwar lief das Schiff auf ihrem Weg Richtung Osten den Hamburger Hafen an, doch um die Geräte beschlagnahmen zu können, brauchten die amerikanischen und deutschen Behörden einen Gerichtsbeschluss. Der erste Richter lehnte ab. Sieben Minuten vor Auslaufen des Frachters gelang es jedoch drei Berufungsrichter davon zu überzeugen, dass sie die Beschlagnahmung zu gestatten. Doch sie hatten nicht alles Kisten erfasst. Erst in Schweden gelang es, alle Container dingfest zu machen. Das Ergebnis: Ein regelrechter "Computerbasar". Wie sich herausstellte, sollten die Maschinen über Finnland nach Russland gebracht werden. Der VAX-Rechner reiste stattdessen wieder zurück in die USA. Hersteller war übrigens die Firma Digital Equipment Corp. (DEC), in den achtziger Jahren der Shooting-Star am Computerhimmel. Heute ist sie in den Weiten oder Tiefen des HP-Imperiums verschwunden.
Und das Schicksal Richard Müllers? Da findet sich im Internet bei der Berliner Zeitung eine interessante Passage: "1983 war der damals noch in Kiel ansässige Embargobrecher in den Ostblock geflohen, weil die USA ihn als "Techno-Bandit Nummer eins" eingestuft hatten, und die deutschen Behörden drängten, gegen Müller vorzugehen. Bis dato hatte er von Schleswig-Holstein aus nahezu ungehindert sein weltweites Netz aus Tarnfirmen steuern können, über das die Ware in den Ostblock gelangte. 1984 kam Müller mit seiner Frau in die DDR unter die Fittiche der HVA. In Berlin-Mahlsdorf bezog er unter dem Namen "John Edgar Brent" ein ­ ihm noch heute gehörendes ­ Einfamilienhaus und dirigierte die Embargolieferungen durch den Eisernen Vorhang. Müller längst wieder etabliert Anfang 1989 entließ die Stasi das Ehepaar in die Bundesrepublik. Ihr Anwalt, der SPD-Bundestagsabgeordnete Otto Schily..." Wollen Sie mehr lesen?
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