Freitag, 31. Mai 2013

IBM: 20 Jahre amerikanischer Patentweltmeister

Zwischen 1993 und 2002 meldete Big Blue fast 67000 Patente erfolgreich an. Und bevor vergessen wird, wie gut im IBM im Erfinden ist (und wie schlecht im Ausnutzen dieser Wissensmacht), wollen wir natürlich würdigen, dass IBM 2012 mehr Patente erworben hat, als Accenture, Amazon, Apple, EMC, HP, Intel, Oracle/SUN und Symantek zusammen. Der Unterschied ist nur, dass diese Firmen nicht nur zusammen weitaus mehr Umsatz als IBM, sondern auch Gewinn machen. Und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Samsung...
Amerikas Patent-Top-Ten

1         IBM                           6,478
2         Samsung                   5,081
3         Canon                        3,174
4         Sony                          3,032
5         Panasonic                  2,769
6         Microsoft                   2,613
7         Toshiba                      2,447
8         Hon Hai                     2,013
9         General Electric         1,652
10        LG Electronics          1,624

Facebook-IPO-Panne: Nasdaq zahlt zehn Millionen Dollar Strafe...

... an die Security Exchange Commission dafür, dass die elektronische Börse beim Börsengang von Facebook mächtig geschlampt hatte. Dahinter stand offensichtlich ein miserables Projektmanagement und ein Führungsteam, das obendrein noch versucht hatte, entgegen den Regeln mit dem Börsengang Profit zu machen. Nasdaq soll sich mit einer eigenen Short-Position in dem IPO-Prozess engagiert haben und dabei zehn Millionen Dollar herausgeholt haben. Soviel muss jetzt die Börse auch an die SEC zahlen.
Kommentar. Es ist zwar die höchste Strafe, die die SEC je gegen eine Börse verhängt hat, aber eigentlich ist sie noch viel zu milde. Wie alle Strafen bei Wirtschaftsvergehen. Erst wenn die Strafen so hoch sind, dass sich "Verbrechen nicht mehr lohnt", werden wir sich in den Führungsetagen der Unternehmen nicht mehr die Typen durchsetzen, die die wenigsten Skrupel haben, sondern die, denen Anstand noch etwas bedeutet. Nicht nur privat, sondern auch geschäftlich.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 29.5.2013: Nasdaq to Pay $10 Million Over Handling of Facebook

Glasfaser für Hochfrequenz-Händler: 300 Millionen Dollar für eine einzige Millisekunde

Die Börsen von Chicago und New York sind 700 Kilometer voneinander entfernt. Kein Problem für Glasfaserleitungen. Sie überwinden diese Distanz bislang in sieben Millisekunden. Das ist schon verdammt nah an der physikalischen Grenze von vier Millisekunden Lichtgeschwindigkeit für diese Distanz. Doch den Hochfrequenzhändlern genügte dies nicht. Und so errichtete Spread Networks eine Extraleitung, die alle Abkürzungen nutzte. Sie bohrte sich durch die Appalachen und machte dabei genau eine Millisekunde gut. 300 Millionen Dollar kostete die schnelle Leitung. Wenn Geld Geld jagt, spielt Geld keine Rolle...
Journalyse-Quelle: Financial Times, 29.5.2013. John Kay: "Enduring lessons from the legend of Rothschild's carrier program"

Unix-Server die neuen Mainframes?

Das weltweite Servergeschäft bröckelt weiter. Nachdem die Gartner Group für das erste Quartal 2013 gegenüber der Vorjahr ein Umsatzminus von 5 Prozent auf 11,83 Mrd. US-Dollar meldete, zog IDC mit der Meldung eines Umsatzrückgangs um 7,7 Prozent auf 10,94 Milliarden Dollar nach. Während der Absatz Gartner zufolge mit 2,33 Mio. Geräten in etwa auf Vorjahresniveau blieb, konstatiert IDC einen Rückgang um fast 4 Prozent auf 1,9 Mio. Server. In der Riege der weltweit führenden Hersteller schafften nur die Nr. 3 Dell und Cisco eine Umsatzsteigerung; Cisco gelang mit einem Umsatzplus von fast 35 Prozent auf 450 Mio. Dollar erstmals der Sprung unter die Top5.
Bei den Unix-Servern ist schon im siebten Quartal in Folge ein Umsatzrückgang (aktuell -35,9 Prozent) zu beobachten. In in EMEA sanken Umsätze mit Unix-Servern sogar um 54,8 Prozent. Als Grund nennt Gartner Migrationen auf alternative Plattformen, die weniger Geld kosten und mehr Flexibilität bieten. Dazu kommen die Trends Cloud Computing und Konsolidierung, die auch wieder zu einem Anstieg der durchschnittlichen Serverinvestition der Kunden führten.

Mittwoch, 29. Mai 2013

USA, GB, Schweden und Deutschland am wenigsten riskanten Plätze...

... für die Errichtung eines Data Centers. 
Indonesien, Indien und Brasilien stehen indes am Ende der aus 30 Ländern gebildeten Risiko-Liste, die von  Cushman & Wakefield, Hurleypalmerflatt und Source8 erstellt wurde. Mehr hier. 

IDC-Prognose: PC-Absatz sinkt weiterhin...

 ... und wird selbst 2017 nicht mehr nur annähernd an die Rekordzahl von 2011 herankommen, als weltweit 363 Millionen Desktops & Derivate verkauft wurden. 333 Millionen Stück - mehr sei beim besten Willen nicht drin. 2012 waren es bereits nur noch 349 Millionen. Um 7,8 Prozent werde der Absatz 2013 fallen, heißt es. Und auch 2014 werden es nochmals 1,4 Prozent weniger sein. Mal sehen, was den Herstellern dagegen einfällt. Vor allem für Intel und Microsoft sind das keineswegs rosige Zeiten. Mehr HIER

OECD: Nur noch 0,4 Prozent Wachstum für Deutschland...

... meldet dpa. "Angesichts der anhaltenden Krise in der Eurozone sei in diesem Jahr nur mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 Prozent zu rechnen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Paris mit." Die Tagesschau meldet sogar nur 0,3 Prozent Wachstum. Egal, was nun stimmt. Gut ist was anderes, aber das kann bereits 2014 eintreffen: "Hier rechnet die Organisation mit einem Wirtschaftswachstum von 2,0 Prozent in Deutschland. Die Bundesregierung setzt derzeit auf ein Wachstum von 1,6 Prozent."

Spiegel online meldet: Google soll Mega-Link löschen

Wörtlich heißt es: "Die amerikanischen Filmstudios Warner Bros. und NBC Universal haben Google offenbar aufgefordert, den von Kim Dotcom im Januar gestarteten Dateispeicherdienst Mega aus dem Google-Index zu entfernen. Die Nachricht stammt von Dotcom selbst, der am Dienstag bei Twitter schrieb, die Studios wollten "die gesamte Mega-Seite zensieren". Gegenüber "TorrentFreak" erklärte er später: "Dies steht im Einklang mit dem unangemessenen Verhalten der Content-Industrie, das wir seit Jahren beobachten." Mehr HIER

Mobilnetze: Fenster zu Antennen...

... ist der neueste Schrei, den jetzt Ericsson ausstieß. Die Idee: Winzige Antennen werden in unsere Fensterscheiben integriert, die dann die Signal zum und vom nächsten LTE-Turm senden. Natürlich ist es kein Problem, diese Sender & Empfänger in unsere Wohnzimmerfenster einzubauen oder in die Windschutzscheiben unserer Fahrzeuge. So könnte ein dichtes und flexibles Netz entstehen - mit allen Konsequenzen...
Journalyse-Quelle: Business Week, 28.5.2013

Apple: Cook guckt auf die Armbanduhr...

... möchte man meinen, nachdem All Things D bei ihrer Jahresschow den Chef von Apple interviewte. Dass wir demnächst etwas angeboten bekommen, was wir am Handgelenk tragen können, scheint irgendwie logisch. Zu sehr betonte Tim Cook die Bedeutung von am Körper tragbaren Geräte als "Game-Changer". Aber eigentlich war das auch nichts Neues - und damit sind wir bei des Apfels Kern: Alle Welt wartet darauf, dass Apple uns überrascht...

Wollen Sie Cook gucken? DANN HIER CLICKEN

Dienstag, 28. Mai 2013

Yahoo & Hulu: Zwischen 600 und 800 Millionen Dollar für Videoportal...

... will Clarissa Mayer zahlen, um Yahoo mit dem nächsten Coup mehr in Augenhöhe von Google (YouTube) zu bringen. Der Versuch, Dailymotion zu erwerben, war an dem Veto der französischen Regierung gescheitert. Nun versucht es Clarissa mit Hulu, einer Tochter der Medienkonzerne News Corp und Walt Disney.

17jähriger Hacker droht: Bei Verhaftung gibt's Veröffentlichung...

... von Daten, die er bei Sony und Microsoft geknackt hat und deren Spielkonsolen betreffen. Der 17jährige Australier namens Dylan Wheeler war am 19. Februar überführt worden, die Server der beiden Spielehersteller um wichtige Entwicklungsdaten erleichtert zu haben. Aber man hatte ihn nicht verhaftet. Nun wurde er von der australischen Polizei verhört, weil er offensichtlich weitere Hack-Coups inszeniert hat. Welche es genau sind, wurde nicht verraten, sollen aber bei einer Klageeröffnung am Freitag offengelegt werden. Im Fall seiner Verhaftung hat der Teenager geschworen, dass er dann einen Mechanismus aktivieren würde, der es Journalisten ermöglicht die gehackte Entwicklersoftware von Sony und Microsoft herunterzuladen. Mehr hier.
Kommentar. Offensichtlich mit dem Ziel, Hersteller (und Behörden?) auf ihre undichten Stellen im Netz hinzuweisen, unternimmt er diese Hack-Attacken. Bitter für die Betroffenen, wenn sie so von einem jungen Mann vorgeführt werden. Dass er damit kommerzielle Ziele verfolgt, wurde jedenfalls bislang nicht offenbar. Es ist nach wie vor die intellektuelle Herausforderung, die junge Leute reizt. Das war schon vor 30 Jahren so, als der Begriff Hacker entstand.