Donnerstag, 12. September 2013

Datenklau bei Vodafone: Zwei Millionen deutsche Kunden betroffen...

... nachdem deren Datensätze von einem Hacker gefilzt worden sei. Doch Passwörter und Kreditkartennummern seien nach Aussage von Dodafone nicht betroffen.

Sind (Antitrust-)Prozesse nützlich?

(Kommentar) Die Amerikaner lieben Größe. Sie bewundern Unternehmen, die in ihrem Wachstum und Erfolg durch nichts und niemanden gestoppt werden können - außer durch die Gerichte, durch Antitrustverfahren. Vielleicht liegt es daran, dass kein Staat der Welt - und schon gar nicht die USA - ertragen kann, wenn jemand dauerhaft mächtiger ist als er. So wurde versucht, IBM gleich dreimal das Genick zu brechen. Erst beim dritten Versuch, den Big Blue 1982 unbeschadet überstanden zu haben schien. war es der Regierung gelungen, dem Unternehmen die Courage zu nehmen. Microsoft stand als nächster auf der Liste und wirkt heute wie eine lahme Ente. Jetzt ist es die EU-Kommission die Google in die Enge treibt und wohl zu einigen Zugeständnissen zwingen wird. Oder es droht eine milliardenschwere Geldbuße. Bei Apple haben wir das Gefühl, dass - mal unabhängig vom Tod des Gründers, der mit Sicherheit längst ein Antitrustverfahren provoziert hätte - die rechtliche Auseinandersetzung mit Samsung dem Giganten den Schneid abgekauft hat. Facebook und Amazon werden über kurz oder lang ebenfalls Ärger bekommen. Warum? Nichts hassen die Amerikaner mehr als allzu viel Größe...
Raimund Vollmer

Dienstag, 10. September 2013

Warnung an Microsoft: Kill das Wíndows Phone oder gehe unter...

... heißt es in der Mobil-Szene. Immer mehr Auguren meinen, dass der Kauf der Phone-Produktion von Nokia eine schlechte Entscheidung war. Denn Microsofts neue Tochter werde die einzige Company in der Welt sein, die Windows Phone unterstützt. Apple und Google haben gewonnen. Microsoft solle sich dem Schicksal ergeben. So berichtet Computerworld.

Icahn wirft das Handtuch: Hat Michael Dell nun freie Bahn?

Der 25 Milliarden Dollar teure Buy-Out kann nun wohl über die Bühne gehen. So das Wall Street Journal. Der Investor und Corporate Raider Carl Icahn hatte sechs Monate lang versucht, den Dell-Deal zu torpedieren. Nun gab er auf. Es fehlte die Unterstützung von den übrigen Aktionären. Immerhin sackt Icahn für seine Bemühungen eine "Prämie" von 70 Millionen Dollar ein (durch die Verbesserungen, die Dell und Silver Lake anboten).
Kommentar. Kurzum: Kleinvieh macht auch Mist, vor allem wenn es vorher ordentlich gackert...

Der größte PR-Schmarotzer aller Zeiten: Apple heute

Rund 300 Millionen PR-Dollar wert sei die Show, die Apple heute bei der Vorstellung zweier neuer iPhones aufzieht. So hoch schätzen jedenfalls Experten den PR-Effekt ein, den das Unternehmen dafür bekommt, dass alle Medien über das Announcement berichten. Diesen Effekt bekommt Apple gleichsam geschenkt. Deswegen schenken wir uns weitere Berichte über das heutige Announcement. Der Rest des Netzes ist ja voll davon...

Montag, 9. September 2013

FAZ fragt: "Halten sich die Geheimdienste für Gott?"

Dass unsere Demokratie nur noch die "Benutzeroberfläche auf dem Weg zur Geheimdienstdiktatur" sei, meint heute Frank Rieger, Sprecher des Chaos Computer Club, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er rügt darin, dass die Geheimdienste eigentlich sagen können, was sie wollen. Denn: "Überprüfen kann die Behauptungen der Dienste ohnehin niemand, der nicht direkten, unumschränkten Zugang zu allen technischen Systemen und Dokumenten bekommt." Und genau das wussten die Geheimdienste durch Zerstückelung der Kompetenzen bestens zu verhindern - bis Edward Snowden kam, der genau diesen Zugriff hatte und alle Tabus brach. "Sich darauf zu verlassen, dass sich die Dienste an Recht und Gesetz halten oder sich gar selbst beschränken, ist angesichts des jetzt Bekanntgewordenen nur noch naiv." Dieshalb fordert er: "Wenn die Dienste sich nicht effektiv kontrollieren lassen wollen, gehören ihre Führungsriegen vor Untersuchungsausschüsse und gegebenenfalls Gerichte gestellt und die Behörden aufgelöst."
Da empört sich jemand, der hinter sich die Komptenz des CCC weiß, obwohl es sich hier offenbar um einen persönlichen Artikel handelt. Er schreibt nicht im Namen des Computer Chaos Club. Und die FAZ, die sich in ihrem Feuilleton schon seit Wochen sehr, sehr kritisch mit der NSA und den Diensten auseinandersetzt, gibt Rieger auch den Aufmacherplatz, aber man hat in all den Veröffentlichungen das Gefühl, das die Kritiker sich zwar auf die Geheimdienste stürzen und ihrer Entrüstung Luft machen, aber die Kritik an den Parlamenten aussparen. Es liegt ausschließlich in deren Macht und Komptenz, Gesetze zu verabschieden, die diese Kontrolle möglich machen. Stattdessen nutzen die Untersuchungsausschüsse weder ihre Möglichkeiten, noch fordern sie von ihren Kollegen die Verabschiedung von Gesetzen, die ihnen die unbedingte Kontrolle übereignen. Stattdessen verkriechen sie sich hinter ihrer selbstverschuldeten Unkenntnis, die außerdem noch dadurch institutionalisiert wird, dass sich die Parteien im Ausschuss gegenseitig blockieren. Wir brauchen Parlamentarier, die endlich die Courage haben, die Dienste in die Verantwortung zu nehmen. Und es wäre schön, wenn die Medien und deren Mitstreiter diese Forderung mal sehr viel deutlicher in den Mittelpunkt stellten.
Die fehlende Gewaltentrennung ist der Kern des Übels. Die Gewaltentrennung zu unterlaufen, ist das Ziel aller Exekutive, am stärksten ausgeprägt bei den Diensten. Deswegen können sie sich für Gott halten. Die Exekutive versteht es ausgezeichnet unsere Parlamente so beschäftigt zu halten, dass diese sich längst zu deren Erfüllungsgehilfen gemacht haben. Nun hoffen wir, dass wir mit der Bundestagswahl Parlamentarier bekommen, die diesen "Gott" in die Schranken verweisen. Man kann ja wenigstens hoffen.
Raimund Vollmer

Fortune fragt: "Könnte ein Supercomputer den Krebs besiegen?"

Durch den Einsatz von Massenspektrometrie und andere Verfahren in Kombination mit Supercomputing lässt sich der Krebs besiegen, meinen amerikanische Forscher. Die Firma Applied Proteomics hat mit Hilfe der Massenspektroskopie rund 360.000 unterschiedliche Proteine in unserem Blutplasma identifiziert. Nun sollen Supercomputer des Unternehmens, das von dem Onkologen David Agus, Autor des Buches "The End of Illness", und Danny Hillis, Pionier auf dem Gebiet der Parallelverarbeitung, die Daten von gesunden Menschen mit den von kranken Menschen vergleichen, um frühzeitig Veränderungen oder erbliche Vorherbestimmungen zu entdecken. 57 Millionen Dollar an Forschungsgeldern hat das Unternehmen bislang eingesammelt, darunter auch Geld von Bill Gates und Paul Allen. Nächstes Jahr will Applied Proteomics mit Diagnose-Tests bei Hautkrebs beginnen.
Journalyse-Quelle: 9.9.2013: "Could a supercomputer beat cancer?"