Samstag, 18. Oktober 2014

Bald sind es 15 Petabytes monatlich...

... die allein durch das Internet in Europa brausen. Und es kostet rund 270 Milliarden Euros, um alle Haushalte in der EU mit Glasfaser-Breitbandanschluss bis 2020 zu versorgen. So kalkuliert jedenfalls die EU-Kommission. In der nach oben offenen Petaskala werden in zehn Jahren bestimmt die 100 Petabytes pro Monat überschritten.

Freitag, 17. Oktober 2014

Apple Pay meldet: Mehr als 500 Banken wollen mitmachen...

... und das ist dann auch kein April-Scherz (siehe Meldung unten), sondern das erstaunliche Ergebnis der jüngsten Apple-Ankündigungen. Das die NFC-Technik nutzende iPhone erlaubt es, die Bezahlfunktion schnell und ohne weitere Unterschrift in Gang zu setzen. Nachdem Kreditkartenhäuser wie American Express, Visa und MasterCard ihre Unterstützung zugesagt hatten und auch Großbanken sich dem Bezahlsystem anschlossen, kommen nun immer mehr Regionalbanken dazu. Apple bekommt für jede Traqnsaktion von den Geldhäusern eine kleine Gebühr, deren Höhe allerdings nicht bekannt ist.
So heißt es im Wall Street Journal

Bankenverbund SWIFT meldet: "Bank Invaders from Outer Space"

Zum Glück ist diese Meldung mehr als ein Vierteljahrhundert alt und sie erschien am 1. April 1983. SWIFT, eine Organisation der Banken, über die die Geldinstitute in aller Welt ihre Transaktionen elektronisch ausführen,  hatte damals scherzhaft gemeldet, dass die Mitarbeiter in Zeiten geringen Verkehrsaufkommens untereinander ein Spiel namens "Bank Invaders from Outer Space" auf ihren Systemen spielen. Ziel des Spiels sei es, die Systeme des anderen zu hacken.
Natürlich war an der Meldung nichts wahres dran...
Journalyse-Quelle: Datamation, Mai 1983

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Antitrust: Der Kommissar und die Angst vor Google

Das Wall Street Journal berichtet, dass die Art und Weise, wie in Deutschland und Frankreich auf das Phänomen Google reagiert wird, von dem scheidenden Antitrust-Kommissar der EU, Joaquín Almunia, als "irrational" und "defensiv" betrachtet wird. Die europäischen Anbieter aus Technik und Medien lägen hinter den US-Konzernen weit zurück, was Bedeutung und wohl auch Expertise anbelangt, und würden nun durch eine Emotionalisierung versuchen, die Internet-Szene aufzumischen. Inzwischen geht es nicht mehr nur um Datenschutz und Wettbewerbsverstöße, sondern auch um Steuererleichterungen, die sich ausländische Konzerne wie Google in Ländern der EU gesichert hätten. Antitrust-Verfahren seinen sehr faktenbasierende und rational geführte Prozesse, meinte der Spanier Almunia, der inzwischen mit Google über den vierten Kompromissverschlag verhandelt und sich dabei einem massiven politischen Druck ausgesetzt fühlt.

Kommentar: Als täglicher Leser der FAZ ist es in der Tat inzwischen unerträglich, hier jeden Morgen zu sehen, wie aus allen möglichen Winkeln heraus vor allem gegen Google und Amazon geschossen wird. Wenn Unfähigkeit des Managements dieser beiden Firmen das Thema wäre, dann könnte man ja noch Verständnnis dafür haben. Hier ist es aber das genaue Gegenteil. Google und Amazon sind in allen Belangen den europäischen Konzernen derart überlegen, dass man eher an der Qualität der hiesigen Firmenleitungen zweifeln muss. Hier kämpfen alte Unternehmen um den Fortbestand ihrer überkommenen Geschäftsmodelle, die von US-Unternehmen ausgehebelt werden. Aus der Betrachtung der vergangenen zwanzig Jahren ist zu entnehmen, dass die Firmen Europas alle Chancen hatten, es den Amerikanern gleichzutun. Sie hatten wirklich die Chancen. Es war ihr Management, das versagte, nicht das der Amerikaner.
Die Amerikaner probieren in den Anfängen einer neuen Industrie oder Technologie alle möglichen Wege aus mit der Folge, dass sie zuerst einmal Zeit verlieren. So hatten sie auch vor rund 60 Jahren das Wettrennen um den ersten Satelliten verloren. Aber dann in einer immensen Kraftanstrengung ließen sie die Russen deutlich hinter sich. (Ist es beim Mobilfunk nicht ähnlich. Europa hatte anfangs einen Riesenvorsprung.) Bei uns wird - vor allem in Deutschland - zu wenig gewagt, wir sind nur gut im Optimieren, nicht im Experimentieren. Und wenn wir dann hintendranliegen, dann rufen wir nach Subventionen.
Wetten, dass es bald ein entsprechendes Programm geben wird (wenn es nicht schon längst in der Pipeline ist). Hoffentlich kann sich der für die Digitalisierung verantwortliche Kommissar Öttinger diesen Versuchungen widersetzen. Raimund Vollmer

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Rück-Click 1994: Als Microsoft glaubte, dass Antitrust vorüber sei...

... und wohl niemand ahnte, dass erst 2011 das Unternehmen zu einem Frieden mit den amerikanischen Antitrustbehörden kommen würde. Vor zwanzig Jahren hatten wir uns im Rahmen von Gigasteps mit dem "Zu-Fall Microsoft" auseinandergesetzt, kaum ahnend, dass das Unternehmen letztlich in einen 21jährigen Konflikt mit den US-Behörden und -Gerichten geraten würde.
Wir haben die Ausgabe von damals in unseren Extrablog aufgenommen.

ZU-FALL MICROSOFT, GIGAsteps September 1994 (Autor: Raimund Vollmer)

... da markierte dieses Datum auch in gewisser Weise einen Wendepunkt. Die alten Kolosse der IT, die IBMs (die es ja in Wahrhheit nur einmal gab), wurden mehr und mehr marginalisiert, während die Firmen der Westküste der USA, die Microsofts - und Intels (die es ja in Wirklichkeit nur als ein einziges Duett gab), die Macht übernahmen. Das Wintel-Kartell, gegen das sich erstmals in abgestimmter Form amerikanische und europäische Kartellbehörden wandten, geriet unter massiven gerichtlichen Druck. Vielleicht mal ganz interessant, die Geschichte aus dem Kenntnisstand des Jahres 1994 nachzulesen.


Fürs weitere Quellenstudium zum Beispiel: The Seattle Times, The New York Times, Antitrust Stories,Gerne nehmen wir hier weitere Quellen auf.
Email an: RaiVollmer@aol.com