Freitag, 16. Januar 2015

Watson soll auch kochen lernen

Der lernende Supercomputer Watson hat von Miele einen neuen Job bekommen: Er entwickelt Rezepte und “füttert” damit den Range Cooker HR 1956 – einem Herd im XXL-Format von Miele –, indem er gleich das passende Automatikprogramm für die Zubereitung mitschickt. Zu sehen war diese Innovation als Studie am IBM Messestand auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Ob Watson dann auch noch umrühren und servieren lernt, ist unbekannt :-)

Google-Brille gibt's vorerst nicht mehr...

... und das bislang eher für Testzwecke verkaufte Exemplar soll ersetzt werden durch eine verbesserte und dann auch finale Version. Wann sie herauskommt, ist ungewiss. Erst wenn das Management der Meinung ist, dass das Produkt nun ausgereift sei, wird es in den Verkauf kommen. Damoit nähert sich Google der Vorgehensweise von Apple an, das auch nur mit im Geheimen ausgetesteten Produkten an den Markt zu gehen sucht, meint das Wall Street Journal.

Mittwoch, 14. Januar 2015

Nun schlägt's Z13: Eine Milliarde für einen Rechner...

(Kommentar) ... der in seiner eigenen Klasse spielt und eigentlich mit nichts mehr zu vergleichen ist als mit sich selbst. Konkurrenzlos. 2,5 Milliarden Transaktionen pro Tag leistet die neue Generation an Mainframes, die IBM jetzt unter dem Kürzel Z13 vorstellte. Eine solche Anündigung, die früher die IT-Branche in helle Aufregung versetzt hätte, wird heute nüchtern hingenommen, auch wenn IBM erklärt, dass hinter der Maschine eine Investition von einer Milliarde Dollar, erbracht in fünf Jahren, stünde.
Der Rechner bringt 30 Prozent mehr Leistung als der 2012 vorgestellte Vorgänger, dessen Entwicklung übrigens auch eine Milliarde kostete. Das ist also der normale Aufwand, nichts außergewöhnliches für diesen Typ Rechner. Und wenn nun die neue Familie als besonders geeignete Hinterhof-Stütze für die mobile Smartphone-Welt vorgestellt wird, dann ist das bestimmt PR-Futter. Aber man sollte daran denken, dass die einzige, wirklich gerechtfertigte Investition in den Mainframe getrieben wird durch die sogenannten "Legacy-Anwendungen". IBM und ihre Kunden (vor allem diese) haben es in den vergangenen 30 Jahren kontinuierlich versäumt, die wahren Potentiale der Maschine auszuschöpfen. Dass keiner der Big Four, Apple, Amazon, Google und Facebook, als Mainframe-Anwender großartig aufgefallen ist, macht schon stutzig. Oder sind die Zs solche Geheimwaffen, dass man über deren Einsatz schweigt?
In den achtziger Jahren erwarteten die Kunden ein MIPS-Wachstum von 45 Prozent pro Jahr, dem IBM damals nur durch Einsatz von Mehrprozessortechnik und Multisystemen gerecht werden konnte. Ein Leistungszuwachs von 30 Prozent innerhalb von drei Jahren macht deutlich, dass die technologische Herausforderung nicht mehr ganz so hoch ist. Zudem ist IBM die lästige Konkurrenz los, die durch steckerkompatible Lösungen mehr Leistung zu einem niedrigeren Preis offerierten.
Konkurrenz belebt das Geschäft. Manchmal wünscht man dem Mainframe, die Gattung, die heute nur noch einen Namen kennt, eine solche Wiederbelebung. Aber das Announcement macht deutlich, dass IBMs Strategie nur noch defensiv ist. Getrieben von der Sorge, dass die großen Kunden zu den X-Anbietern wechseln, zu denen Big Blue nach dem Verkauf an Lenovo nicht mehr gehört.
Für den wirtschaftlichen Erfolg der IBM sind die Mainframes allerdings weiterhin überlebenswichtig. Denn diese Familie inklusive Software und Services würde nach wie vor die Hälfte des Gewinns hereinfahren, den IBM braucht um die hungrigen Aktionäre zu sättigen, die sie durch Financial Engineering selbst angelockt hat. Raimund Vollmer

Übrigens: eine wirklich spannende Diskussion über IBM und den Mainframe läuft auf "Wired". 

Apple will's wissen: Was ist ein fairer Preis...

... für eine Technologie, die das Wunderunternehmen von Ericsson in Lizenz übernommen hat und die iPhones auf LTE bringt? Weil die beiden Unternehmen sich nicht einigen können, ob man für Royalties das gesamte Gerät oder nur den involvierten Chip als Basis der Kalkulation nehmen soll, hat sich Apple nun entschlossen, die "Gerichte um Hilfe" zu bitten. So meldet das Wall Street Journal.

Dienstag, 13. Januar 2015

Rück-Click 1975: Der Monat, in dem der Altair 8080 die Titelseite von Popular Electronics schmückte...

... und die PC-Branche zum Leben erweckte, war weniger Januar 1975 und der Anlass dafür, dass jetzt Computerworld eine 40-Jahres-Betrachtung der Fortschritte in der Chiptechnologie gedachte. Es war vielmehr die Basis der ersten PCs, des Intel-Prozessors 8080, dessen Potentiale damals wachgeküsst wurden. Leute, die damals mitwirkten oder enge Beobachter der Ereignisse rund um den Tausendsassa waren, berichten sehr eindrucksvoll über Vergangenheit und Zukunft der Chip-Technologie. In einem Leser-Kommentar kommt dann aber zum Ausdruck, was weitaus mehr als die physikalischen Grenzen der Chips die Zukunft eindämmt, nicht die Hardware, sondern die Software. Da sind in der Tat die Fortschritte weitaus weniger imposant als bei den Chips, obwohl - wie das Blatt aufzeigt - wir längst nicht mehr auf der von Moore's Law 1965 vorgezeichneten Entwicklungslinie liegen.
Guter Artikel, lohnt sich: Computerworld

Obama: Hackereinbrüche müssen innerhalb von 30 Tagen gemeldet werden...

.... will der US-Präsident in seiner morgigen Ansprache zur Lage der Nation fordern. Entsprechende Gesetzesvorschläge, die Firmen verpflichten, ihre Kunden über Hackerangriffe ereignisnah zu informieren, liegen dem Kongress bereits seit 2012 vor, wurden aber bislang nicht umgesetzt. Zudem will er die Datenschutzbestimmungen für die amerikanischen Bürger verbessern.
Computerworld

Apple Watch: Ads versus Apps - Werbebranche kann es nicht lassen...

... und experimentiert bereits mit Anzeigen, die den Besitzer der Medial-Uhr "erfreuen" sollen.
Wall Street Journal

Wall Street Journal veröffentlicht Titelseite von Charlie Hebdo...

... und bekommt dafür mächtig Lob von seinen Online-Lesern. Mit einer Auflage von drei Millionen Exemplaren, deren Erlös den Angehörigen der Opfer zugute kommen wird, nimmt das Satiremagazin nach dem Anschlägen in der vergangenen Woche seine Arbeit wieder auf. Das Titelblatt des "journal irresponsable" zeigt Mohammed mit der Unterschrift "Je suis Charlie" und der Headline: "Tout est pardonné" (Alles ist vergeben).

Montag, 12. Januar 2015

Entwickler testen Apps für Apple Watch...

... und sind zuversichtlich, dass ab März der große Run auf ihre Anwendungen startet. Die Investment-Bank Morgan-Stanley sieht bereits einen Absatz von rund 30 Millionen "Uhren" in 2015. Der Kurswert der Apple-Aktien würde sich um 50 Milliarden Dollar erhöhen. Simuliert werden bereits Anwendungen, bei denen die Apple-Watch Kunden hilft, sich in den Einkaufsregalen der Geschäfte zurechtzufinden und zielgenau auf die gewünschte Ware zuzusteuern. Allein dies wird die Art und Weise verändern, wie in den Selbstbedienungsläden die Ware plaziert wird. Zudem wird die Uhr im Stil von Amazon uns mitteilen, dass Kunden, die zum Beispiel Milch gekauft haben, auch entsprechende Cerealien mitgenommen haben etc.
Während Emails längst durch Kurzmitteilungen abgelöst wurden, meint im Wall Street Journal der Publizist Christopher Mims, wird die Kommunikation auf Signalbotschaften reduziert, die uns permanent auf dem Laufen (und auf Trab) halten. Die Uhr merkt dabei, wenn wir an mehr interessiert sind und über eine Empfehlung mehr wissen wollen.
Kommentar: Big Data is WATCHing us. Kurzum: Kommunizieren und konsumieren wird mehr und mehr eins. Denn genau das ist das eigentliche Ziel der Ur-Uhr.

Banken testen den Ausstieg Griechenlands aus dem Euro...

,,, berichtet das Wall Street Journal. Dabei zitiert das Blatt einen Analysten der Commerzbank, der die Wahrscheinlichkeit eines Austritts Griechenlands aus dem Euro bei weniger als 25 Prozent sieht. Dennoch fahren die Banken auf ihren Rechnern Simulationen, in den sie die Auswirkungen einer solchen Entscheidung vorempfinden wollen.
Kommentar. Kann man das wirklich simulieren? Wenn man im Wall Street Journal allein die Kommentare liest, mit denen der Artikel begleitet wird, werden derart viele unterschiedliche Gesichtspunkte adressiert, dass man sich fragen muss, ob all diese Überlegungen Eingang in eine Simulation finden können. Da auch schon früher zu ähnlichen Anlässen solche Simulationen gefahren wurden, wäre es doch interessant zu erfahren, welche Ergebnisse diese zeitigten. Offensichtlich gibt es aber keinen Vergleich mit der Wirklichkeit, weil das, was man simulierte, nicht eingetroffen ist. Also könnte man sagen: Die beste Möglichkeit, das zu verhindern, was man fürchtet, ist, es zu simulieren. RV